Ethnische Konflikte

US-Politiker: “Mazedonien abschaffen & aufteilen”

Ausland
08.02.2017 18:49

Der US-Kongressabgeordnete Dana Rohrabacher hat mit einer skurrilen Aussage für Empörung in Europa gesorgt: Der Republikaner schlug vor, den Balkanstaat Mazedonien "wegen Erfolglosigkeit" abzuschaffen und das kleine Land zwischen seinen Nachbarn Bulgarien und Kosovo aufzuteilen. Grund seines Vorschlags seien die Konflikte zwischen der slawischen Mehrheit und der albanischen Minderheit in Mazedonien. Das Land ist wegen tiefer Parteienstreitigkeiten seit zwei Jahren politisch blockiert.

"Meiner Meinung nach ist der derzeitige Zustand in Mazedonien nicht zu akzeptieren. Die Bevölkerung wird nie in der Lage sein, ohne Spannungen und Unruhen zusammenzuleben. Für mich ist Mazedonien daher kein Staat", sagte Rohrabacher am Mittwoch gegenüber dem albanischen Fernsehsender Vizion Plus.

"Trump ist der Idee nicht abgeneigt"
Und er fragte: "Warum können die Kosovaren und Albaner, die in Mazedonien leben, nicht Teil des Kosovo und der Rest von Mazedonien Teil von Bulgarien werden?" Nach seinen Vorstellungen solle man eine baldige Änderung der Balkangrenzen in Angriff nehmen. US-Präsident Donald Trump sei ihm zufolge "dieser Idee nicht abgeneigt".

Mazedonische Medien empört über Teilungsvorschlag
Sämtliche mazedonischen Medien empörten sich über die Anregung, das Land aufzuteilen. Das mazedonische Außenministerium bat die USA um eine offizielle Stellungnahme. Das US- und das bulgarische Außenministerium sprachen sich daraufhin für den Fortbestand Mazedoniens aus. Bulgarien hatte am 16. Jänner 1992 als erster Staat der Welt die Republik Mazedonien anerkannt.

Regierungsbildung: EU-Nachbarschaftskommissar vermittelt
Am Donnerstag will EU-Nachbarschaftskommissar Johannes Hahn in der mazedonischen Hauptstadt Skopje versuchen, eine Mehrheit für eine neue Regierung zusammenzubringen. Bei der vorgezogenen Wahl im vergangenen Dezember hatten die langjährige Regierungspartei 51 und die oppositionellen Sozialdemokraten 49 Sitze im 120-köpfigen Parlament errungen. Das Zünglein an der Waage sind mehrere albanische Parteien, die aber scharfe Forderungen gestellt haben.

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