Fantastische Bilder

Sonde ‘Cassini’ filmt gewaltigen Hurrikan auf dem Saturn

Wissenschaft
30.04.2013 11:20
Neue fantastische Bilder von einem gewaltigen Hurrikan, der seit vielen Jahren über dem Nordpol des Saturn tobt, hat die Raumsonde "Cassini" zur Erde gefunkt. Was auf dem Bildmaterial wie eine überdimensionale rote Rose aussieht, sind in Wirklichkeit aufgewühlte Sturmwolken und Strudel, die sich innerhalb einer sechseckigen Wetterformation in der Atmosphäre des Ringplaneten bewegen.

Dank des hochauflösenden Bild- und Videomaterials, das "Cassini" aufgenommen hat, konnten die Forscher errechnen, dass das Auge des Hurrikans rund 2.000 Kilometer breit - und damit 20 Mal größer als das eines durchschnittlichen Hurrikans auf der Erde - ist. Die dünnen, hellen Wolken am äußeren Rand des Wirbelsturms bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von 150 Metern pro Sekunde (540 km/h). Der Hurrikan selbst tobt innerhalb einer riesigen, sechseckigen Formation, die als das Hexagon bekannt ist.

Das mysteriöse Sechseck hat die NASA-Sonde "Voyager" erstmals vor über 30 Jahren entdeckt. Es hat einen Durchmesser von rund 25.000 Kilometern, reicht vermutlich 100 Kilometer in die Saturn-Atmosphäre und rotiert alle zehn Stunden, 39 Minuten und 24 Sekunden einmal um seine Zentralachse. Ende 2009 hat "Cassini" erstmals hochauflösende Fotos, die den sechseckigen Sturmwirbel in noch nie zuvor erreichter Qualität und Detailgenauigkeit zeigen, zur Erde gefunkt (Bericht in der Infobox).

"Sieht aus wie Hurrikan auf der Erde"
"Wir mussten zweimal hinschauen, als wir diesen Wirbel sahen, weil er so sehr wie ein Hurrikan auf der Erde aussieht", sagt Andrew Ingersoll vom "Cassini"-Bildverarbeitungsteam am California Institute of Technology der NASA in Pasadena. "Aber er befindet sich auf dem Saturn, ist viel größer und kommt irgendwie mit den kleinen Mengen Wasserdampf in der Wasserstoff-Atmosphäre des Saturn aus."

Im Unterschied zu Hurrikans auf der Erde ist der Wirbelsturm auf dem Saturn aber deutlich größer und dreht sich bis zu viermal schneller. Und während irdische Wirbelstürme dazu neigen, sich fortzubewegen, scheint der Hurrikan am Nordpol des Saturn auf seiner Position quasi gefangen zu sein. Die Forscher wollen den Hurrikan jetzt genauer studieren, um Erkenntnisse über die Entstehung von Wirbelstürmen auf der Erde zu gewinnen.

Sonde "Cassini" seit 1997 unterwegs

Die Raumsonde "Cassini" ist ein Gemeinschaftsprojekt der Weltraumbehörden der USA, Europas sowie Italiens. Sie wurde 1997 auf die Reise geschickt und umkreist bereits seit dem Jahr 2004 den Ringplaneten Saturn.

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