Staatsbankrott droht

Ukraine braucht 25 Milliarden von Europa und USA

Ausland
24.02.2014 16:18
Der neue ukrainische Finanzminister Juri Kolobow hat am Montag erstmals Zahlen genannt: Um einen Staatsbankrott zu verhindern, benötigt das Land für die nächsten zwei Jahre 25,5 Milliarden Euro. Das sollen jetzt Europäer und Amerikaner aufbringen. Den Großteil müsste wohl der Internationale Währungsfonds übernehmen, der dafür Reformen einfordern wird. Die Lage in der Ukraine ist weiter angespannt, das Wirtschaftsleben teilweise zum Erliegen gekommen. Von der Krise sind auch 150 österreichische Firmen betroffen.

Ursprünglich hatte Russlands Präsident Wladimir Putin der Ukraine eine Finanzhilfe in Höhe eines zweistelligen Milliardenbetrages versprochen. Doch nach dem Sturz der Moskau-freundlichen Regierung wurde das Geld eingefroren. Jetzt ist der Westen am Zug. Eine Konferenz der möglichen Geldgeber wird gefordert.

Der IWF hat für derartige Fälle ein Krisenbudget von 15 Milliarden Euro zur Verfügung. Üblicherweise sind dessen Kredite mit strengen Auflagen verbunden, bis zum Beginn des Aufstands gegen den mittlerweile gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch waren die Ukrainer allerdings ziemlich reformunwillig.

EU macht Finanzhilfe von politischer Entwicklung abhängig
Die EU hat zwar bereits 600 Millionen Euro bewilligt, doch viel wird davon abhängen, welche Kräfte künftig in der Ukraine an der Macht sind. Das Land benötigt Geld, um seine Energierechnungen zahlen zu können. Auf der anderen Seite gibt es eine Handvoll Oligarchen, die über Milliardenvermögen verfügen.

Auch die rund 150 heimischen Firmen in der Ukraine zittern derzeit angesichts des Umsturzes. Unter den ausländischen Investoren nimmt Österreich Rang fünf ein. Raiffeisen International etwa gehört die Aval Bank, die mit 800 Filialen das viertgrößte Institut im Land ist. Eine Filiale in Kiew wurde durch einen Brand zerstört, weitere zwei waren vorübergehend geschlossen. Auch die Unicredit (Bank Austria) hat eine Ukraine-Tochter. Die heimische Skifirma Fischer wiederum betreibt eine große Fabrik.

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