Die Diplomaten bestätigten einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung" vom Donnerstag, wonach Internet-Attacken Teil des Konzepts sind, welches Rasmussen zu Wochenbeginn den 28 Bündnisstaaten vorgelegt hatte. Welche Gefahren aus dem Internet drohen, verdeutlicht der Computervirus Stuxnet, der jüngst in Rechnern von Industrieanlagen im Iran sowie in Indien, China, Pakistan und Indonesien auftauchte. Im schlimmsten Fall könnten Industrieanlagen zerstört werden, wenn ein Angreifer über das Virus die Kontrolle über sie übernimmt.
Mit der Abwehr von Internet-Angriffen geht NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen insbesondere auf Forderungen osteuropäischer Mitgliedstaaten ein. 2007 legten Hacker Server in Estland lahm, die Spur ließ sich nach estnischen Angaben bis nach Russland zurückverfolgen. Die USA halten derzeit mit Beteiligung von zwölf europäischen Ländern eine Übung namens "Cyber Storm III" ab, welche eine groß angelegte Attacke auf die amerikanische Infrastruktur simuliert.
Es sei aber falsch, das neue NATO-Konzept allein auf den Aspekt der Cyber-Angriffe zu reduzieren, warnte ein Diplomat. Ein weiteres wichtiges Thema, zu dessen Inhalt allerdings noch nichts bekannt ist, ist der von einigen Mitgliedsstaaten geforderte Abzug aller Nuklearsprengköpfe aus Europa. Die neue Strategie soll das alte Konzept von 1999 ablösen, das noch stark dem Geist der Jahre nach dem Kalten Krieg verhaftet ist. Das Dokument unterliegt strenger Geheimhaltung.
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