Billig, aber tödlich

Chinesisches “Billigauto” ist eine “Todesfalle”

Motor
15.09.2005 12:08
Aus China kommen fahrende Todesfallen auf uns zu! Die neuen Automodelle, die jetzt erstmals auf der IAA in Frankfurt gezeigt werden und gnadenlos in den Markt drängen wollen, sind billig im wahrsten Sinn des Wortes. Von Qualität kann keine Rede sein!
(Bild: kmm)

Autofahren wird immer teurer. Kein Wunder, dass da jeder sparen will. In Zeiten hoher Spritpreise spart man nun mal beim Autokauf. Auf diesen Ruf haben die Chinesen gewartet. Geübt darin, Qualitätsprodukte nachzuahmen, schicken sie jetzt auch Autos auf den europäischen Markt. Zumindest schauen die Dinger so aus, als wären sie das, was wir unter Autos verstehen. Nur dass diese Fahrzeuge nicht am Stand eines Marktes mit Raubkopien stehen, sondern an einem Stand auf der Internationalen Automobil-Ausstellung.

Eine absolute Todesfalle!
Der ÖAMTC hat den ersten "Billig-Geländewagen" aus China, den Jiangling Landwind (Grundpreis rund 15.000 Euro), auf Herz und Nieren geprüft. Fazit - nicht einmal einer von fünf möglichen Sternen. Sogar ein uralter VW Käfer hat einen Stern erreicht...

"Ich kann mich an kein vergleichbar schlechtes Ergebnis in einem Crashtest erinnern", sagt der ÖAMTC-Cheftechniker. "Der Landwind entspricht nicht einmal annähernd den heutigen Sicherheitsstandards in Europa. Im Frontcrash ist dieses Auto eine absolute 'Todesfalle'." Der ÖAMTC fordert daher, dass auch die chinesischen Hersteller die europäischen Sicherheitsstandards erfüllen. "Ansonsten haben diese Fahrzeuge am europäischen Markt nichts verloren", so Lang.

Besonders erschreckend ist das Szenario beim Frontcrash mit 64 km/h. "Der Fahrer hätte keine Überlebenschance gehabt", sagt Lang. Die Fahrgastzelle ist so instabil, dass sich die A-Säule fast um 30 cm nach hinten verschiebt. Durch das extrem eindringende Lenkrad besteht die Gefahr tödlicher Kopfverletzungen. Die kollabierende Fahrgastzelle, die eindringende Instrumententafel und der total zerstörte Fußraum führen zu schwersten Quetschungen und Verletzungen im Brust-, Becken- sowie Beinbereich. "Der Überlebensraum war quasi nicht mehr vorhanden", schildert der Club-Experte.

Der Landwind verfügt weder über Seitenairbags noch über spezielle Metallverstärkungen in den Türen, die diese Belastungen verringern könnten. Dementsprechend schlecht sind auch die Noten beim Seitencrash. Der Fahrerkopf schlägt gegen den harten Dachholm, was schwere Kopfverletzungen bedeutet. Die stark eindringende Seitenwand bewirkt Brustverletzungen.

Nicht nur gefährlich, sondern auch schlecht
Auch beim ÖAMTC-Autotest fällt der Landwind durch. "Hoher Spritverbrauch, schlechte Verarbeitung, schwammiges Fahrverhalten, lange Bremswege, gefühllose Lenkung und fehlende Sicherheitsfeatures wie ESP und ABS - die Mängelliste ist lang", resümiert der ÖAMTC-Cheftechniker.

Wer sich trotzdem für den Kauf des chinesischen Autos entscheidet, muss sich darüber im Klaren sein, dass sich das Vertriebsnetz in Österreich erst im Aufbau befindet. Solange es keine flächendeckenden Händlerstandorte gibt, ist bei Kauf, Reparatur, Service und Garantieleistungen mit einem erhöhten Aufwand zu rechnen. Dadurch entstehen erhebliche Mehrkosten, die man in Betracht ziehen muss.

Der ÖAMTC hat offenbar das Beste gemacht, was man mit solchen „Autos“ machen kann: unbemannt an die Wand knallen!

 

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(Bild: kmm)



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