Das freie Wort

Das kann es doch nicht sein!

Da sitze ich friedlich beim Frühstückskaffee. Allerdings nur, bis ich die Seiten 2 und 3 der „Krone“ aufschlage. Zwischenkanzlerin Bierlein, die ich als keckes, selbstbewusstes weibliches Wesen in Erinnerung bewahren wollte, die ich schon in die Rubrik weiblicher Vorbilder einreihen wollte, versucht sich vor dem Glyphosatverbot zu drücken. Selten hat mich etwas so betroffen gemacht. Eine Heldin purzelte vom Podest, und die alte Wut ist wieder da. Gerade habe ich ein schriftliches Wortgefecht mit einem Bauern hinter mir, der in einem Forum klagte, dass er wie viele Bauern ohne Glyphosat nicht überleben könnte. Mehr als zehn Prozent des Anbaus in meinem Bundesland, dem Burgenland, werden biologisch bewirtschaftet, und die Nachfrage nach gesunder Nahrung steigt und steigt. Also erwiderte ich, durch einen Fachvortrag aus erster Quelle informiert: „Was soll man darauf sagen? Vier- bis fünfjährige Kinder in stark glyphosatbelasteten Gebieten sind nicht einmal imstande, ein Strichmännchen zu zeichnen. Eine weitere Studie beweist, dass Glyphosat in Verbindung mit Aluminium die Bluthirnschranke überwindet, was zu Hirnschädigungen führt, die als ursächlich für Demenz, Parkinson und Autismus befunden worden sind. Wenn nun kein Umdenken erfolgt, kommen in ein paar Jahren alle männlichen Kinder mit Autismus zur Welt. und sind nicht mehr zeugungsfähig. Wenn’s euch egal ist, o. k.“ Ich hätte es nicht gewagt, ihm zu antworten, wüsste ich nicht, dass all dies durch wissenschaftliche Studien belegt ist. Wie kann man nur sich, seine eigene Familie, sein Umfeld vergiften und längerfristig ausrotten wollen, nur damit der Feldanbau bequemer ist, dachte ich und freute mich auf das Glyphosatverbot, für das doch alle Weichen gestellt sind. Und nun der Kniefall der so mutigen und über alles erhabenen Frau Bierlein! Das kann nicht sein! Frau Bierlein, zeigen Sie Rückgrat! Sonst glaube ich nicht mehr an Frauenwunder in der Politik und hadere mit Christkind, Weihnachtsmann und allen guten Geistern, die Sie hoffentlich nur kurzfristig verlassen haben!

Dr. Lygia Simetzberger, Gen-Dialog EU, Kukmirn

Erschienen am Do, 12.12.2019

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