Mumifiziert

Deutsche versteckte Babyleiche 5 Jahre in Koffer

Ausland
29.11.2007 17:03
In der deutschen Stadt Plauen hat die Polizei in einer Abstellkammer einen Koffer gefunden, in dem ein totes Baby lag. Die 28-jährige Mutter hatte die Babyleiche offenbar jahrelang dort versteckt. Das Verschwinden des Säuglings war erst bemerkt worden, als Mutter und Kind vor kurzem nicht zur Einschulungsuntersuchung für 2008 beim Jugendamt erschienen waren. Die Frau, die beschuldigt wird, das Mädchen wenige Tage nach der Geburt umgebracht zu haben, wurde festgenommen.

Nach ihrer Festnahme am Dienstag hatte die Frau lediglich ausgesagt, das Kind Anfang März in einer Klinik zur Welt gebracht zu haben. Wenige Tage später sei es tot im Bett gelegen. Die genaue Todesursache ist noch unklar und soll durch eine Obduktion herausgefunden werden. Polizisten hatten den Koffer mit der Leiche laut Staatsanwaltschaft in der Abstellkammer eines älteren Verwandten der Frau gefunden, der vom Inhalt offenbar nichts geahnt habe. Die verweste Leiche des Mädchens war so gründlich verpackt, dass kein Leichengeruch nach außen drang, wie der Sprecher sagte. Der Verwandte habe den Koffer die ganze Zeit nicht beachtet.

Behörden bestreiten Mitschuld
Nach der Geburt des Kindes hatte es eine Serie von Versäumnissen gegeben: Die Geburt wurde nicht wie vorgeschrieben dem Standesamt angezeigt, so dass eine Geburtsurkunde fehlte, wie Plauens Oberbürgermeister Uwe Täschner mitteilte. Die Frau habe ihrem Lebenspartner gesagt, das Kind zur Adoption freigegeben zu haben. Der Mann habe sich dann nicht weiter darum gekümmert. Nur das Gesundheitsamt hatte den Säugling durch den Kontakt zur Klinik registriert. Erst fünf Jahre nach der Geburt bemerkte das Amt Unregelmäßigkeiten beim Vergleich mit den zur Vorschuluntersuchung gemeldeten Kindern, wie Täschner schilderte.

Den Vorwurf der Mitschuld der Behörden wies Täschner zurück. "Bis zu dieser Vorschuluntersuchung sehen die Gesetze in Sachsen keinerlei verpflichtende Kontakte der Behörde zu Mutter und Kind vor", erklärte er. Die Frau habe in den Jahren 2000 und 2006 zwei weitere Kinder von ihrem Lebenspartner geboren und lebe in normalen Verhältnissen. Sie habe weder Sozialleistungen erhalten noch Anhaltspunkte für eine Gefährdung eines Kindes geliefert, fügte der Gemeindeleiter hinzu.

Als die Mutter bei der Einschulungsuntersuchung fehlte, wurde sie vom Jugendamt ausfindig gemacht. Bei einer Befragung am Dienstag verstrickte sich die 28-Jährige laut Staatsanwaltschaft in Widersprüche und wurde festgenommen.

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