Tschad-Kidnapping
Flugzeug-Crew von Arche Zoé ist wieder frei
Ingesamt sechs Mitglieder von Arche de Zoé müssen weiterhin im Gefängnis bleiben. Die Staatsanwaltschaft hat sie wegen versuchter Kindesentführung und Betrugs angeklagt, ihnen drohen zwanzig Jahre Zwangsarbeit. Die Klagen wegen Mitarbeiterschaft gegen die zwei spanischen Flugbegleiter sowie die Piloten aus Spanien und Belgien wurden fallengelassen.
Der Leiter von Arche de Zoé, Eric Breteau (Foto), hatte am Donnerstag in Gefangenschaft ausgesagt, die übrigen Europäer hätten nichts mit der geplanten Aktion zu tun gehabt. Die Organisation hätte das spanische Flugzeug nur gechartert. Die Mitglieder von Arche de Zoé traten im Tschad unter dem Namen „Children Rescue“ auf und verwischten ihre Spuren bis kurz vor ihrer Ergreifung.
Am vergangenen Wochenende waren bereits drei französische Journalisten und vier spanische Flugbegleiter freigelassen worden, nachdem der französische Präsident Nicolas Sarkozy persönlich nach N'Djamena gekommen war und bei der Regierung intervenierte.
Französische Familie zahlte 2.400 Euro Spenden Arche Zoé
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, das UNO-Flüchtlingshochkommissariat und das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF haben mittlerweile stichhaltige Beweise, dass die wenigsten Kinder tatsächlich Waisen sind. Der tschadische Staatspräsident Idriss Deby hatte von Kinderraub und sogar von pädophilen Hintergründen der Affäre gesprochen. Ein französisches Paar, das nach eigenen Angaben 2.400 Euro Spenden an Arche de Zoé gezahlt hatte, um als Gastfamilie ein afrikanisches Kind aufnehmen zu dürfen, hat Anzeige gegen die Organisation erstattet.
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