Die Untersuchung zeige auch, wo die Schwierigkeiten von Kindern beim Lernen von Arithmetik - also dem Rechnen mit Zahlen liegen, und wie sich der Mathematik-Unterricht verbessern ließe.
Camilla Gilmore von der Universität Nottingham (Großbritannien) und ihre Kollegen hatten fünf- bis sechsjährigen Kindern, die bereits zählen konnten, Rechenaufgaben folgenden Typs gestellt: "Sarah hat 21 Bonbons und bekommt noch 19 dazu. John hat 51 Bonbons. Wer hat mehr?". Zu dieser Fragestellung bekamen die Kinder Bilder gezeigt, auf denen die Gesichter von Sarah und John sowie Beutel zu sehen waren, auf denen die jeweiligen Zahlen aufgedruckt waren.
Kleine Rechenkünstler ohne Lernen
Knapp drei Viertel der Kinder nannten den Forschern die richtige Antwort. Das sei weit mehr, als dass es allein durch Zufall oder bloßes Raten zu erklären sei, schreiben die Wissenschaftler. Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kamen sie, wenn sie ihre Labortests unter realen Bedingungen im Klassenzimmer wiederholten und Kinder unterschiedlichster sozialer Herkunft testeten. Obwohl die Kinder also weder Rechenregeln noch den Umgang mit numerischen Zahlensymbolen und die Logik von Zahlensystemen gelernt hatten, konnten sie Rechenprobleme lösen.
Viele der Probleme beim Lernen von arithmetischen Rechenaufgaben beruhten darauf, dass exakte Lösungsangaben gefordert werden, schreiben die Forscher in "Nature". Sobald diese Forderung wegfällt, können Kinder näherungsweise die Rechenaufgaben lösen, auch wenn sie keine speziellen Regeln gelehrt bekommen. Diese Fähigkeit könnte dabei helfen, Kindern das Rechnen in den vier Grundrechenarten beizubringen.
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