Gewalt im Irak

Sicherheitsoffensive in Bagdad eingeleitet

Ausland
05.02.2007 15:40
Der erwartete Großeinsatz der irakischen und der US-Sicherheitskräfte in Bagdad scheint unmittelbar bevorzustehen. Zwei Tage nach dem verheerenden Selbstmordanschlag mit mehr als 130 Toten errichteten Polizisten und Soldaten am Montag neue Straßensperren.

Der irakische General Gambar übernahm das Kommando über die Operation. An dem Einsatz sind bis zu 90.000 Soldaten und Polizisten beteiligt. Das Großaufgebot soll der eskalierenden Gewalt in Bagdad Herr werden. Auch am Montag kamen bei Anschlägen in der irakischen Hauptstadt wieder mindestens 29 Menschen ums Leben.

Gambar wurde das Kommando über den Einsatz auf Druck der USA übertragen, die den ursprünglichen Wunschkandidaten des irakischen Ministerpräsidenten Al-Maliki abgelehnt hatten. Bagdad soll für die Operation in neun Bezirke eingeteilt werden. In jedem davon könnten bis zu 600 US-Soldaten zur Unterstützung der irakischen Truppen eingesetzt werden. Viele sehen in der groß angelegten Operation die letzte Chance, die Gewalt in Bagdad und Umgebung einzudämmen.

Unterdessen entschuldigte sich das US-Militär bei den Familien von zwei unschuldigen Opfern im Irak, die bei einem Luftangriff ums Leben gekommen waren. Es war einer der seltenen Fälle, in denen das US-Militär einen Fehler offen eingestand. In der vergangenen Woche hatte es noch von zwei getöteten "Aufständischen" gesprochen. Es sei ein "tragischer Unfall" gewesen, sagten nun US-Soldaten bei der Übergabe von jeweils 2.500 Dollar an die Opferfamilien am Montag. Eine kleine Gruppe von US-Soldaten hatte die trauernden Angehörigen besucht.

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