Gondeln evakuiert

Winböen mit 160 Stundenkilometern

Tirol
04.01.2018 09:13

Windböen bis 160 km/h und schwere Gewitter sorgten gestern in weiten Teilen Tirols für "Weltuntergangsstimmung". Das Tief "Burglind" brachte dutzende Seilbahnen und Lifte zum Stillstand. In Kitzbühel hob eine Windböe eine Kabine der Hornbahn aus der Verankerung. An die 20 Skifahrer mussten abgeseilt werden.

"Wir haben die Situation voll unter Kontrolle", beruhigte Josef Burger, Chef der Kitzbüheler Bergbahnen, im "Krone"-Gespräch. Und erklärte: "Bei der Einfahrt in die Mittelstation wurde um 14.15 Uhr bei der Hornbergbahn 1 eine Kabine von einer Böe erfasst. Dadurch war die gesamte Bahn nicht mehr funktionstüchtig."

Um 14.50 Uhr wurden alle Bergretter des Bezirkes Kitzbühel alarmiert, um die eingeschlossenen Personen aus den Kabinen abzuseilen. Auch Kräfte der Feuerwehr, Rettung und Polizei standen im Einsatz. Das Allerwichtigste: "Es kam niemand zu Schaden", betonte Burger. Um 16.30 Uhr waren alle Personen wohlauf geborgen. Burger: "Es hat sich bestätigt, wie wichtig Bergeübungen im Sommer sind. Die Bergeaktion hat wie am Schnürchen geklappt!" Die Sektion 1 der Hornbahn bleibt heute geschlossen. Grundsätzlich waren die Verhältnisse für Wintersportler gestern ungünstig. Denn neben den starken Windböen, galt auch erhebliche Lawinengefahr. Schlechte Sichtverhältnisse erschwerten außerdem die Gefahreneinschätzungen.

Der Lawinenwarndienst Tirol riet unerfahrenen Sportlern deshalb, die gesicherten Pisten nicht zu verlassen. Verantwortlich für die erhöhte Lawinenwarnstufe war das Tief "Burglind". So wurden am Galzig knapp 160 km/h gemessen, direkt gefolgt vom Brunnenkogel mit knapp 140 km/h. Auf der Gramaiser Straße und Planseestraße im Außerfern sowie am Haiminger Berg knickte der Sturm zahlreiche Bäume. Auch für heute ist keine Entwarnung in Sicht. Bevor sich das Sturmtief "Burglind" verabschiedet, erreicht ein erneutes Tief Tirol und sorgt für starke Regenfälle. Die Schneefallgrenze steigt auf 1500 bis 2000 Meter. "In Kombination mit der Schneeschmelze steigt somit die Hochwasser- und Lawinengefahr weiter an", erklärt UBIMET-Chefmeterologe Manfred Spatzierer. Eine landesweite Wetteberuhigung wird sich vermutlich erst ab Donnerstag durchsetzen.

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