Razzia bei Neonazis

Sieben Festnahmen bei Polizeieinsatz in Bayern

Ausland
29.11.2006 14:11
Bei einem groß angelegten Polizeieinsatz gegen die rechtsextreme Szene in Südbayern sind sieben Neonazis festgenommen worden. Bei der Durchsuchung von 15 Häusern und etlichen Nebengebäuden am Dienstagmorgen im Raum Rosenheim wurden 100 Kurz- und Langwaffen sichergestellt, darunter auch Maschinengewehre. Wie das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) in München mitteilte, lagen gegen vier der festgenommenen Männer schon zuvor Haftbefehle wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie wegen Verstößen gegen das Waffengesetz vor.

Nach der großen Razzia bei Neonazis in Südbayern hat sich die Zahl der Beschuldigten erhöht. Es werde jetzt gegen 13 statt zunächst 10 Männer ermittelt, teilte ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA) am Mittwoch in München mit.

An den Durchsuchungsaktionen nahmen 370 Polizeibeamte teil, darunter auch Kräfte eines Sondereinsatzkommandos und Hundeführer. Gegen insgesamt zehn Beschuldigte - überwiegend Männer im Alter von 24 bis 26 Jahren - laufen bereits seit Monaten Ermittlungen. Dazu wurde eigens die Ermittlungsgruppe "Inntal" gebildet. Ein Beschuldigter ist 56 Jahre alt. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler haben die Beschuldigten keine Anschläge geplant, sondern sich die Waffen als "Statussymbole" zum Angeben in der rechtsextremen Szene beschafft.

Ein Teil der Waffen stammt aus Einbrüchen
Alle Beschuldigten seien der rechtsextremen Szene zuzuordnen. Neben illegalem Waffenbesitz wird ihnen auch Waffenhandel vorgeworfen. Sie sollen auch frei verkäufliche Waffen so bearbeitet haben, dass diese scharfen Waffen gleichzusetzen sind. Sie sollen zudem eine kriminelle Vereinigung zum Waffenerwerb gebildet und sich die Waffen zum Teil mit Einbrüchen beschafft haben. Das Spektrum reiche vom alten Karabiner bis hin zu Maschinengewehren, sagte ein LKA-Sprecher. Experten sollen untersuchen, ob alle Waffen noch funktionstauglich waren. Auch Schwarzpulver, Hakenkreuzfahnen und Nazischriften wurden sichergestellt.

Die Durchsuchungen in den Landkreisen Rosenheim und Ebersberg seien sehr schwierig gewesen, hieß es. Denn es habe sich zum Teil um Gehöfte mit einer Reihe von Nebengebäuden gehandelt. In einem Gebäude in Rosenheim wurde eigens ein Radlader angefordert, um Holzstöße zu versetzen und so mögliche Waffenverstecke zu entdecken.

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