Medienbündnis

“InfoMigrants” will Flüchtlinge besser informieren

Medien
30.03.2017 13:27

Der Sender Deutsche Welle hat mit Partnern aus Frankreich und Italien ein Nachrichtenportal für Menschen auf der Flucht gestartet. "Wir wollen die falschen Geschichten der Schlepper und Menschenhändler entlarven", sagte Deutsche-Welle-Programmdirektorin Gerda Meuer am Donnerstag in Paris.

"InfoMigrants" berichtet auf Englisch, Arabisch und Französisch, neben einer Website setzt das Projekt vor allem auf soziale Netzwerke. Es soll Nachrichten aus Herkunfts-, Transit- und Zielländern von Flüchtlingen bündeln. Neben der Deutschen Welle sind der französische Auslandsrundfunk France Medias Monde und die italienische Nachrichtenagentur ANSA beteiligt.

Realistisches Bild vermitteln
Das Projekt richte sich vor allem an Menschen, die europäischen Boden noch nicht betreten haben, sagte Meuer - diese seien besonders auf verlässliche Informationen angewiesen. Die Initiatoren seien sich der Grenzen ihrer journalistischen Arbeit bewusst: "Wir können die Welt nicht retten, und wir können auch niemanden davon abhalten, nach Europa zu kommen", so die Programmdirektorin. "Aber wir können auf die Chancen und Risiken einer Flucht hinweisen und ein realistisches Bild vermitteln."

"Zum Drama des Exils kommen oft Manipulation und Desinformation hinzu"
Es sei klar, dass das Phänomen der Flucht nach Europa andauern werde, sagte die Chefin von France Medias Monde, Marie-Christine Saragosse. "Zum Drama des Exils kommen oft Manipulation und Desinformation hinzu" - denn es habe sich gezeigt, dass viele Migranten einen großen Teil ihrer Informationen von Schleppern bekämen. "InfoMigrants" solle weder zur Emigration nach Europa ermuntern, noch abschrecken, sondern ausgewogen informieren.

Das zunächst für die kommenden 14 Monate gesicherte Projekt hat ein Budget von 2,4 Millionen Euro, der Großteil (2,1 Millionen Euro) kommt von der Europäischen Union. Die Website ist bereits in einer abgespeckten Variante online, die endgültige Version soll im Mai fertig sein. Neben tagesaktuellen Nachrichten will "InfoMigrants" auch erklärende Beiträge anbieten - etwa zum Asylverfahren, zum Familiennachzug für Flüchtlinge oder zur Frage, was der EU-Türkei-Deal ist. Das Angebot soll vor allem auf die mobile Nutzung mit Smartphones ausgerichtet sein.

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