Gepanschter Wodka
Bereits über 100 Tote durch illegalen Fusel
Nach Einschätzung von Experten hat ausgerechnet die Stilllegung vieler nicht registrierter Brennereien das Problem verstärkt, da Kriminelle die Angebotslücke mit Fusel unter Beimischung von Industriealkohol schlossen. An der Grenze zum Baltikum stellten Ärzte im Gebiet Pskow bei 442 Patienten die Diagnose „toxische Gelbsucht“. In 16 Fällen endete der übermäßige Alkoholkonsum tödlich.
Im benachbarten Twer verhängten die Behörden am Mittwoch erstmals in einem russischen Verwaltungsgebiet wegen der massenhaften Alkoholvergiftungen den Notstand. Dort wurden bis zum Freitag 160 Vergiftungsfälle gemeldet.
Auch über das Gebiet Irkutsk am Baikal-See wurde am Freitag der Notstand verhängt, nachdem mehr als 500 Vergiftungen registriert worden waren. An der Grenze zur Ukraine stieg die Zahl der Vergiftungen im Gebiet Belgorod auf über 900. In 44 Fällen endete der Rausch dort tödlich.
So stark wie derzeit sei der russische Alkoholmarkt schon seit Jahren nicht mehr mit gepanschtem Wodka überschwemmt worden, hieß es in Medien. In vielen Städten und Dörfern ging die Polizei gezielt mit Razzien gegen Alkohol-Händler vor.
Die ersten massenhaften Alkoholvergiftungen waren in Russland Anfang September aufgetreten. Präsident Putin hatte am Mittwoch ein entschiedenes Vorgehen der Behörden gegen das kriminelle Geschäft mit minderwertigem, nicht lizenziertem Alkohol gefordert.
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