Weniger US-Exporte

Waffenverkäufe weltweit leicht zurückgegangen

Wirtschaft
05.12.2016 06:45

Trotz der militärischen Konflikte und politischen Spannungen in vielen Weltregionen sind die Waffenverkäufe 2015 das fünfte Jahr in Folge zurückgegangen. Laut einem Bericht des Friedensforschungsinstituts Sipri in Stockholm haben die 100 größten Rüstungsfirmen Waffen und militärische Dienstleistungen für insgesamt 370 Milliarden US-Dollar (rund 350 Milliarden Euro) verkauft. Das bedeutet einen Rückgang von 0,6 Prozent gegenüber 2014. Als einen Indikator für Abrüstung will Sipri die Entwicklung aber nicht sehen: Vielmehr habe sich der Rückgang abgeschwächt - und das könnte ein Signal für eine Trendwende zum Negativen sein.

Knapp zwei Drittel der Rüstungseinnahmen gingen an US-amerikanische Unternehmen, auch wenn sie um fast drei Prozent weniger verkauften. "Lockheed Martin bleibt der größte Waffenproduzent der Welt", sagte Aude Fleurant, die bei Sipri für die Beobachtung der Militärausgaben zuständig ist. Allerdings hätten Verzögerungen bei Lieferungen von Großwaffensystemen, die Deckelung der US-Militärausgaben und die Stärke des US-Dollars den Export negativ beeinflusst.

Die westeuropäischen Waffenverkäufe sind nach einem Rückgang 2014 im Jahr 2015 um 6,6 Prozent angestiegen. Der Umsatz betrug rund 95 Milliarden US-Dollar (etwa 90 Milliarden Euro). Verantwortlich dafür ist vor allem Frankreich. "Große Waffenexporte wie nach Ägypten und Katar haben den Umsatz der französischen Rüstungsfirmen erhöht", sagte Fleurant. So hätte der Produzent Dassault Aviation Group eine Absatzsteigerung von fast 70 Prozent verzeichnen können. Die drei in den Top 100 gelisteten deutschen Unternehmen wiederum erhöhten ihren Umsatz gemeinsam um 7,4 Prozent.

Auch die russischen Produzenten steigerten ihre Verkäufe um 6,2 Prozent, vor allem um den Bedarf im eigenen Land zu decken. Insgesamt sanken sie dennoch im weltweiten Ranking, im Vorjahr waren die Zuwächse weitaus größer gewesen. Die Produktion kurbelte im vergangenen Jahr vor allem Südkorea an, das nun seinen Anteil an den Gesamtverkäufen der Top 100 auf fast zehn Prozent steigern konnte. Drei südkoreanische Unternehmen wurden neu in die Rankingliste aufgenommen.

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