"Natura 2000"

Minister-Rüge für den Naturschutz

Kärnten
20.09.2016 17:44

Die Kontroverse um den Schutz heimischer Naturjuwele schlägt Wellen bis ins Wirtschaftsministerium. Weil Unternehmer durch Natura 2000-Ausweisungen Einbußen fürchten, gibt’s eine Rüge für die Kärntner Umweltpolitik. Unbeeindruckt davon hat die Landesregierung jetzt die bisher größte Unterschutzstellung beschlossen.

Im Streit um die Natura-Zonen liegen die Nerven blank. Nach einer Reihe an Klagen gegen Unterschutzstellungen mischt jetzt sogar Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner in der Debatte mit: In einem Brief an Umweltlandesrat Rolf Holub ist sogar von einer "prekären Situation rund um Natura 2000" die Rede.

Die Ausweisung von Schutzgütern und Schutzgebieten dürfe nur "im absolut notwendigen Ausmaß erfolgen", heißt es. Die Sorgen: Weil große Waldflächen in Kärnten unter Schutz stehen, fürchtet die Forstwirtschaft einen "massiven Wegfall an Umsatz und Arbeitsplätzen".

Grünen-Landesrat Holub sieht die Minister-Kritik als "Schnellschuss": "Die Schutzgüter gibt es ja nur, weil die Flächen von den Grundbesitzern sorgsam bewirtschaftet wurden. Und das wird auch in Zukunft möglich sein."

Ungeachtet der Kritik aus Wien setzt das Land weiter auf die Bewahrung unserer Natur-Schätze. Wie von der EU vorgesehen, wurden in Kärnten bereits 15 von 44 neuen Natura-2000-Zonen beschlossen.

In der Sitzung am Dienstag hat die Regierung jetzt sogar Kärntens größtes Gebiet einstimmig unter Schutz gestellt. Die Möchlinger Au, die sich in den Gemeinden Gallizien und St. Kanzian (Drau Altarm) erstreckt, beherbergt seltene Pflanzen- und Tierarten - wie die Würfelnatter, den Eisvogel, das Sumpfhuhn und andere.

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