Aber nicht Inseln

Ägäis: Migranten dürfen Hotspots verlassen

Ausland
20.04.2016 11:44

Die griechischen Behörden erlauben zahlreichen Flüchtlingen, die umstrittenen EU-Registrierungszentren (Hotspots) auf den Ägäis-Inseln zu verlassen. Wer seit mehr als 25 Tagen dort sei und einen Asylantrag gestellt habe, dürfe das Lager verlassen - allerdings nicht die Insel, teilte die Einwanderungsbehörde Somp am Dienstagabend mit. Durch die Lockerung der Bestimmungen sollen die Registrierungszentren entlastet werden.

Die Regelung betreffe die "überwiegende Mehrheit" der 7500 Flüchtlinge, die seit dem Inkrafttreten des Flüchtlingspaktes zwischen der EU und der Türkei am 20. März auf den griechischen Inseln angekommen sind, sagte ein Somp-Sprecher. Die Flüchtlinge dürfen demnach die Insel, auf der sie registriert sind, nicht verlassen und müssen den Behörden für den Fall ihrer Abschiebung in die Türkei zur Verfügung stehen.

Lesbos: 3000 Flüchtlinge warten auf Entscheidung
Hilfsorganisationen haben wiederholt die schlechten Zustände in den Registrierungszentren beklagt und kritisiert, dass die Flüchtlinge dort eingesperrt seien. Besonders schlimm ist die Lage im größten Registrierungszentrum Moria auf der Insel Lesbos, das Papst Franziskus am Samstag besucht hatte. Dort drängen sich derzeit 3000 Flüchtlinge und warten auf eine Entscheidung über ihr weiteres Schicksal.

In dem Flüchtlingsabkommen haben die EU-Staaten und Ankara vereinbart, dass die Türkei alle seit dem 20. März in Griechenland angekommenen Flüchtlinge zurücknimmt. Für jeden abgeschobenen Flüchtling will die EU laut dem Abkommen einen syrischen Flüchtling aus der Türkei aufnehmen.

Abschiebungen betreffen hauptsächlich Pakistaner
Bislang schob Griechenland 325 Menschen in die Türkei ab, die meisten von ihnen Pakistaner. Die meisten Flüchtlinge haben jedoch Asylanträge gestellt, die zunächst geprüft werden müssen. Nach Angaben der Einwanderungsbehörde sollen die nächsten Abschiebungen stattfinden, wenn es eine ausreichende Zahl abgelehnter Asylanträge gibt.

Lesbos: Polizei findet untergetauchte Flüchtlinge
Hunderte Flüchtlinge versuchen derzeit einer Abschiebung zu entkommen, indem sie sich versteckt halten und sich nicht registrieren lassen. Bei einer Razzia auf Lesbos hat die griechische Polizei am Mittwoch 346 Flüchtlinge entdeckt, die sich am Strand von Tsamakia vor den Behörden versteckt hatten. Sie hatten Unterkunft in einem von Autonomen errichteten provisorischen Lager gefunden, wie die staatliche Nachrichtenagentur ANA/MPA berichtete.

Die überwiegend aus nordafrikanischen Staaten, Pakistan bzw. Bangladesch stammenden Menschen wurden zur Registrierung in das Aufnahmelager von Moria gebracht. 19 Flüchtlings-Aktivisten aus verschiedenen Ländern seien in Polizeigewahrsam genommen worden.

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