Dramatische Verluste
Irland: Mitte-links-Koalition abgewählt
Der irische Premierminister Enda Kenny hat die Niederlage seiner Mitte-links-Koalition bei der Parlamentswahl eingeräumt. Es sei "klar", dass die Koalition aus Fine Gael und Labour nicht bestätigt worden sei, sagte Kenny am Samstagabend. Er will aber trotzdem Regierungschef bleiben.
Der Premier sprach im Fernsehsender RTE von einer "Enttäuschung" für die Fine Gael. "Die Bevölkerung hat klar entschieden, diese Regierung nicht wiederzuwählen". Bezüglich der Optionen der Bildung einer Koalition müsse abgewartet werden, bis alle Stimmen ausgezählt seien. Kenny betonte dabei: "Ich habe die Pflicht und Verantwortung als Regierungschef, alles zu tun, dass unser Land eine stabile Regierung bekommt."
Mitte-Links-Koalition hat keine Mehrheit mehr
Laut zwei Nachwahlbefragungen des Rundfunksenders und der Zeitung "Irish Times" stürzte Kennys Mitte-rechts-Partei Fine Gael von 36,1 Prozent im Jahr 2011 auf 24,8 beziehungsweise 26,1 Prozent ab. Ihr Bündnispartner, die linksgerichtete Labour-Partei, rutschte demnach von 19,5 Prozent auf nur noch 7,4 beziehungsweise 7,8 Prozent ab. Gemeinsam kämen sie damit nur noch auf 55 bis 68 der 158 Parlamentssitze und lägen damit klar unter der Mehrheit von 80 Mandaten.
Konservative Partei Fianna Fail legte kräftig zu
Die konservative Fianna Fail, die Irland jahrelang regierte, bevor sie 2011 von den Wählern wegen der Finanzkrise abgestraft worden war, legte den Prognosen zufolge bis zu 5,5 Prozent auf 21,8 bis 22,9 Prozent zu, die nationalistische Sinn Fein erhielt bis zu sechs Prozent mehr und landete bei 16 beziehungsweise 14,9 Prozent. Ein Bündnis mit der Sinn Fein hatten jedoch sowohl Fine Gael wie auch Fianna Fail ausgeschlossen.
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