Die Bienen schwärmen aus, die Vögel zwitschern und Pflanzen blühen: Bei dieser Wärme im Dezember ist die Natur aus dem Rhythmus geraten. Die Plusgrade im Winter könnten vor allem für die Landwirtschaft ein böses Erwachen bringen. Auch Imker sind in Sorge und Allergikern droht eine verlängerte Pollensaison.
Keine Spur von Dauerfrost, Schneedecken und eisigen Winden - in diesem Dezember regiert der Frühling. 16 Grad Plus haben die Meteorologen in Weitensfeld gemessen, 15,6 im Mölltal. Auf dem Plöschenberg etwa sonnen sich Wanderer im T-Shirt, die Bienen schwärmen aus, Pflanzen treiben. Im Görtschitztal singen bereits Kohlmeisen.
Ein Wetter, das Frühlingsgefühle hochkommen lassen könnte. Doch vor allem die Landwirtschaft ist in Sorge. In den tiefen Lagen war es zwar etwas kälter, dennoch werden durch die Wärme Schädlingslarven wohl leichter überleben, fürchtet Markus Tschischej von der Landwirtschaftskammer Kärnten ein böses Erwachen im Frühjahr. Und durch die Verschiebung der Blühstadien drohe bei Frost im Frühling Ungemach.
Nahrungssuche statt Winterruhe ist derzeit bei einigen Bienenvölkern angesagt. "Wenn die Bienen ausfliegen, brauchen sie mehr Futter. Imker sind gefordert, dass auch im Spätwinter genug Futter vorhanden ist", so Bienenzucht-Verbandsobmann Meinhard Schöffmann. Er fürchtet, dass auch die Varroamilbe zum Problem werden könnte.
Das warm-frostige Wechselspiel in diesem Winter ist auch für den menschlichen Körper eine Herausforderung. Die vorzeitige Blüte in der Natur könnte sich etwa dann auswirken, wenn der Pollenflug früher einsetzt. "Vor allem Allergiker leiden sehr stark darunter", weiß Klaus Kugi vom Kärntner Naturschutzbund.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.