Atemberaubendes Foto

Neues Pluto-Bild zeigt Nebel und Eiskreislauf

Wissenschaft
18.09.2015 14:53
Eine spektakuläre Gegenlichtaufnahme, die die Raumsonde "New Horizons" zur Erde gefunkt hat, zeigt den Zwergplaneten Pluto in neuem Licht: Auf dem von der US-Raumfahrtbehörde NASA am Donnerstagabend veröffentlichten Bild sind spitze Eisberge, ausgedehnte Ebenen und große Gletscher im Sonnenuntergang zu sehen. Außerdem enthüllt das Foto die dünne Stickstoffatmosphäre des eisigen Zwerges.

Die mehr als zwölf verschiedenen Schichten reichen demnach bis zu 100 Kilometer hoch. Über der Oberfläche des Pluto liegt Stickstoff-Nebel. "Abgesehen davon, dass es optisch atemberaubend ist, sind diese tief liegenden Dunstschleier ein Hinweis darauf, dass sich das Wetter auf dem Pluto von Tag zu Tag ändert - wie auf der Erde", erläuterte "New Horizons"-Forscher Will Grundy vom Lowell-Observatorium in einer NASA-Mitteilung.

Aufnahmen zeigen Eiskreislauf auf Pluto
Zusammen mit anderen Beobachtungen der Raumsonde liefert die neue Aufnahme Belege für eine Art Eiskreislauf auf dem Pluto, allerdings mit verschiedenen exotischen, weichen Eisarten statt mit Wasser. So scheint etwa Stickstoff von einer großen Eisebene namens Sputnik Planum in der auffälligen herzförmigen Region auf dem Pluto zu verdunsten und sich weiter östlich abzulagern. Von diesen Stickstoffeis-bedeckten Gebieten fließen wiederum Gletscher zurück nach Sputnik Planum, die an die Gletscher am Rande der grönländischen und antarktischen Eiskappen auf der Erde erinnern.

"Wir haben nicht erwartet, Hinweise auf so einen Stickstoff-basierten Glazialkreislauf auf Pluto zu finden, der bei den frostigen Bedingungen des äußeren Sonnensystems funktioniert", erläuterte Pluto-Geologe Alan Howard von der Universität von Virginia in der Mitteilung. Der vom schwachen Sonnenlicht angetriebene Eiskreislauf erscheine direkt vergleichbar mit dem hydrologischen Kreislauf, der die irdischen Eiskappen füttere, indem Wasser aus dem Ozean verdunstet, als Schnee fällt und über fließende Gletscher ins Meer zurückkehrt.

Zwergplanet ist "überraschend erdähnlich"
"Pluto ist in dieser Hinsicht überraschend erdähnlich", betonte "New Horizons"-Chefwissenschaftler Alan Stern auf der Website der NASA. "Und keiner hat dies vorhergesagt."

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