Islamistenangriff

Bosnien: Geheimdienst wusste von Terrorbedrohung

Ausland
28.04.2015 10:46
Nach der Tötung eines Polizisten durch einen Islamisten in der ostbosnischen Stadt Zvornik werden nun immer mehr Details und Versäumnisse der Sicherheitsbehörden bekannt. Die Attacke dürfte offenbar geplant gewesen sein. Der bosnische Innenminister Dragan Mektic erklärte am Montagabend, der bosnische Nachrichtendienst OSA habe bereits vor drei Tagen eine Information über einen drohenden Terrorangriff erhalten. Auch die Polizei bestätigte, dass man seit Freitag von einem bevorstehenden Anschlag gewusst habe.

"Man wusste, dass etwas passieren würde, allerdings nicht wo und wann", präzisierte Mirsad Vilic, der Leiter der Direktion für die Koordinierung der bosnischen Polizeidienste. Den derzeitigen Erkenntnissen nach handelte es sich beim Angreifer um einen 24-jährigen Muslim aus der Ortschaft Sapna unweit von Zvornik.

Die Situation in Zvornik wurde Dienstagfrüh vom Innenminister der bosnisch-serbischen Landesteils, Dragan Lukac, als ruhig und normal bezeichnet. Die Ermittlungen am Tatort, an denen auch die Sonderstaatsanwaltschaft in der Hauptstadt Sarajevo beteiligt war, wurden in der Nacht auf Dienstag abgeschlossen. Allerdings gibt es nun eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen in Sarajevo. Wie das Internetportal "Klix.ba" am Dienstag berichtete, wurden stärkere Sonderpolizei-Einheiten vor diplomatischen Vertretungen postiert.

Präsident: "Angriff auf uns alle"
Der Präsident des dreiköpfigen bosnischen Staatspräsidiums, der Serbe Mladen Ivanic, bezeichnete die Attacke als "Angriff auf uns alle". Das höchste Gremium des Staates wurde am Dienstag zu einer Sondersitzung einberufen, um über den Vorfall zu beraten.

Am Montagabend war ein Mann unter "Allah Akbar"-Rufen in eine Polizeistation in der Grenzstadt eingedrungen und hatte dort einen serbischen Polizisten getötet sowie zwei weitere verletzt. Der Angreifer wurde, wie inzwischen offiziell bestätigt, bei der Attacke ebenfalls getötet.

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