Gewalt eskalierte
Berliner Schule unter Polizeibeobachtung
Mehrere Polizeibeamte boten Schülern zum Beginn des Unterrichts am Freitag Gespräche an. Die Lehrer hatten sich wegen der nicht mehr beherrschbaren Gewalt an der Rütli-Hauptschule im Problemstadtteil Neukölln an die Schulverwaltung gewandt. Mehr als 80 Prozent der Schüler stammen aus Migrantenfamilien. Auf die zunächst verlangten Taschenkontrollen zum Aufspüren von Waffen verzichtete die Schulbehörde nach Rücksprache mit dem Polizeipräsidenten und der Schule. Die Berliner FDP verwies auf Polizeiangaben, nach denen es in Berlin rund 30 Schulen mit ähnlichen Problemen wie an der Rütli-Hauptschule gebe.
„Menschen nicht alleine lassen“
Die Bundeskanzlerin sprach sich dagegen aus, die Schule jetzt einfach aufzugeben. Sie betonte die Bedeutung von Sprach- und Integrationskursen: "Es muss klar sein, dass in einer deutschen Schule ab der ersten Klasse im wesentlichen Deutsch gesprochen wird." Beim Landesparteitag der Berliner CDU warf Merkel zudem dem rot-roten Senat vor, falsche Akzente in der Wissenschafts- und Bildungspolitik gesetzt zu haben und die Lehrer zu wenig zu unterstützen. "Man darf Menschen, die in solch schwierigen Bereichen arbeiten, nicht allein lassen", betonte sie.
Auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung verlangte, dass an Schulen von allen Migrantenkindern Deutsch gesprochen wird. "Das Beispiel der Berliner Hoover-Realschule ist der Weg, der gegangen werden muss", sagte sie. Dort hatten Lehrer, Schüler und Eltern gemeinsam beschlossen, dass an der Schule auch außerhalb des Unterrichts nur noch Deutsch gesprochen wird.
In der kommenden Woche sollen arabisch und türkisch sprechende Schulpsychologen und Sozialarbeiter die Lehrer unterstützen.
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