Selbstmordattentat

Somalia: Zehn Tote bei Anschlag auf UNICEF-Bus

Ausland
20.04.2015 14:07
Ein islamistischer Selbstmordattentäter hat sich in Somalia in einem Minibus des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF in die Luft gesprengt und mindestens neun Menschen mit in den Tod gerissen. Die Opfer des Anschlags in der Stadt Garowe, der Hauptstadt des autonomen Bundesstaats Puntland, seien somalische und ausländische UNO-Mitarbeiter, darunter auch Kenianer, sagte Polizeisprecher Mohamed Ali am Montag.

Der Täter habe offenbar auch für die UN gearbeitet, sagte der Polizeichef der Stadt, Ahmed Abdullahi Samatar Layli. Woher die anderen getöteten Ausländer stammten, ist noch nicht bekannt. Zehn weitere Menschen seien verletzt worden. Die islamistische Terrororganisation Al-Shabaab bekannte sich zu der Tat.

UNICEF sprach in einer ersten Stellungnahme von vier Toten und vier Schwerverletzten. Der Anschlag ereignete sich demnach, als die UNO-Mitarbeiter auf dem normalerweise nur drei Minuten langen Weg von ihrem Gemeinschaftshaus zur Arbeit im UNO-Gebäude waren. Die getöteten Kollegen seien ein integraler Bestandteil der Mission von UNICEF vor Ort gewesen, um die Lebensbedingungen für Somalier zu verbessern, hieß es. Der UNO-Beauftragte für Somalia, Nicholas Kay, schrieb auf Twitter, er sei "schockiert und entsetzt" über den tödlichen Anschlag.

Ein Al-Shabaab-Kämpfer sagte einer der Gruppe nahe stehenden Webseite zufolge, die meisten der zehn Toten seien Ausländer. Die Terrorgruppe bekämpft auch die internationalen Truppen, die versuchen, das seit mehr als zwei Jahrzehnten von Kriegswirren gezeichnete Land am Horn von Afrika zu stabilisieren.

Soldaten in Hinterhalt getötet
Soldaten der internationalen Friedenstruppen AMISOM gerieten Montagfrüh im Süden Somalias in einen Hinterhalt. Dabei wurden laut einer Pressemitteilung drei Soldaten getötet. Al-Shabaab behauptete hingegen, ihre Kämpfer hätten zehn Soldaten getötet.

Die Terrorgruppe Al-Shabaab, die Verbindungen zur Extremistengruppe Al-Kaida hat, verbreitet seit Jahren Angst und Schrecken in Somalia. Auch die UNO, die die Regierung in Mogadischu beim Wiederaufbau nach mehr als 20 Jahren Krieg unterstützt, geriet immer wieder ins Visier der Extremisten. Anfang des Monats hatte die Miliz im benachbarten Kenia ein Massaker an der Universität Garissa angerichtet. Dabei wurden 148 Menschen getötet, darunter die vier Angreifer.

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