Mit Waffen bestückt

Europa bekommt eigene Kampfdrohnen

Ausland
31.03.2015 13:52
Deutschland, Frankreich und Italien wollen bis spätestens 2025 eine europäische Drohne entwickeln, die mit Waffen bestückt werden kann. Eine erste Vereinbarung über das Projekt soll noch heuer unterzeichnet werden, kündigte am Dienstag die deutsche Rüstungsstaatssekretärin Katrin Suder an. Als Übergangslösung will Deutschland bewaffnungsfähige israelische oder amerikanische Drohnen mieten oder kaufen.

Bei der geplanten Kampfdrohne handelt es sich um ein gemeinsames Projekt von Deutschland, Frankreich und Italien. Demnach soll die bewaffnete Drohne frühestens 2020, spätestens aber 2025 für Einsätze der deutschen Bundeswehr nutzbar sein.

"Technische Vereinbarung" noch in diesem Jahr
Deutschland werde gemeinsam mit den beiden anderen Ländern "eine neue Generation europäischer Drohnen entwickeln, deren Fähigkeiten über die heutiger Systeme hinausgehen", zitierte "Spiegel Online" am Dienstag aus einer Mitteilung des deutschen Verteidigungsministeriums an Obleute im Bundestag. Noch in diesem Jahr soll eine "technische Vereinbarung" für das Projekt unterzeichnet werden, danach soll dann eine Studie für das Projekt erstellt werden. Der Haushaltsausschuss des Bundestags soll sich ebenfalls noch heuer mit dem Projekt befassen.

Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula Von der Leyen hatte sich bereits im Juli 2014 für die Anschaffung von bewaffnungsfähigen Drohnen für die deutsche Bundeswehr ausgesprochen und die Entwicklung einer europäischen Drohne befürwortet. Diese Pläne nehmen jetzt konkrete Formen an.

Drei Firmen mit Plänen für gemeinsames Projekt
Es gibt auch schon drei Unternehmen, die sich für die Entwicklung der Drohne in Stellung gebracht haben: der europäische Luftfahrtkonzern Airbus, die französische Dassault Aviation und die italienische Alenia Aermacchi. Diese Konzerne waren bereits im Mai 2014 mit Plänen für ein gemeinsames Drohnen-Projekt vorgeprescht, damals hatte Von der Leyen aber noch zurückhaltend reagiert.

Die europäische Drohne soll 5.000 bis 15.000 Meter hoch fliegen und sich 24 Stunden oder sogar länger in der Luft halten können. Im Fachjargon werden solche Drohnen MALE (Medium Altitude Long Endurance) genannt. In der Regel sind diese groß genug, um auch Waffen tragen zu können.

Drohne vermutlich erst in zehn Jahren einsatzbereit
Da es wahrscheinlich noch an die zehn Jahre dauern wird, bis die europäische Drohne tatsächlich einsatzbereit ist, will Von der Leyen für die Bundeswehr eine Übergangslösung finden. Dafür kommen nur die israelische "Heron TP" und die amerikanische "Predator B" (auch "Reaper" genannt) in Frage.

Derzeit verfügt die deutsche Bundeswehr nur über Aufklärungsdrohnen einer älteren Generation. Die größte Drohne, die für die deutsche Bundeswehr im Einsatz ist, ist die israelische "Heron 1", die  seit 2010 in Afghanistan zu Aufklärungszwecken eingesetzt wird. Der Mietvertrag wurde erst in der vergangenen Woche bis Februar 2016 verlängert. Diese Drohne ist aber zu klein, um Waffen zu tragen.

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