Auf eigenem Boden

Dokumente: Briten ließen Gadafi-Spionen freie Hand

Ausland
23.01.2015 18:35
Britische Geheimdienstler haben ihren libyschen Kollegen offenbar während der Herrschaft Muammar Gadafis erlaubt, auf britischem Territorium Regimegegner unter Druck zu setzen. Das berichteten die Zeitungen "The Guardian" und "Daily Mail" am Freitag unter Berufung auf Dokumente aus dem Archiv des bei einem Umsturz im Jahr 2011 getöteten Langzeitdiktators.

Zwölf Libyer prozessieren derzeit in London gegen die britischen Behörden. Sie waren um die Jahrtausendwende herum in Großbritannien von Kontensperrungen und Festnahmen betroffen. Ihnen wurden damals Verbindungen zur islamistischen Organisation GICL vorgeworfen, die Gadafi stürzen wollte.

In ihren Klagen werfen die Libyer den britischen Geheimdiensten MI5 und MI6 vor, mit den libyschen Geheimdiensten Informationen ausgetauscht zu haben. Was ihnen bei den Festnahmen vorgeworfen worden sei, hätten die Briten von ihren libyschen Kollegen erfahren, die GICL-Mitglieder gefoltert hätten.

Affäre um Wüstenabkommen
Die Klage ist die jüngste Eruption in der Affäre um das sogenannte Wüstenabkommen, das Gadafi und der frühere britische Premierminister Tony Blair einst schlossen. Vor drei Jahren hatte die britische Regierung einem libyschen Gadafi-Gegner rund 2,7 Millionen Euro zahlen müssen. Er hatte London vorgeworfen, ihn geschnappt und an die Schergen des Diktators ausgeliefert zu haben, von denen er dann gefoltert wurde.

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