Hundert Vermisste

Erdrutsch in Indonesien: Mindestens zwölf Tote

Ausland
13.12.2014 14:41
Bei einem Erdrutsch in Indonesien sind in der Nacht auf Samstag mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Fast hundert Menschen würden noch vermisst, sagte ein Behördenvertreter am Samstag auf der Insel Java.

Augenzeugen berichteten, wie unerwartet und gewaltig die Erdmassen über das Dorf rollten. Es habe ein "donnerndes Geräusch" gegeben, und die Erde habe gebebt, sagte eine Frau. "Ich bin gerannt, um meine Tochter auf höheres Gebiet zu bringen, und ich habe geweint, weil ich Menschen gehört habe, die von weiter unten nach Hilfe schrien." Ihr Mann und ihr 14-jähriger Sohn würden noch vermisst. Ein anderer Überlebender sagte, innerhalb von fünf Minuten seien der Boden und die Bäume von Schlamm bedeckt gewesen

Nahezu gesamter Ort von Schlammmassen bedeckt
Der durch heftigen Regen ausgelöste Erdrutsch begrub in der Ortschaft Jemblung im Zentrum der Insel nahezu alle Häuser unter sich - nur zwei Häuser blieben verschont, wie ein Korrespondent einer Nachrichtenagentur berichtete. "Bisher haben wir zwölf Leichen geborgen, und wir suchen nach 96 weiteren Menschen", sagte der Sprecher der nationalen Katastrophenschutzbehörde, Sutopo Purwo Nugroho. Es sei unklar, ob die Vermissten sich unter dem Schlamm befänden oder geflohen seien.

Nach Angaben eines weiteren Mitarbeiters der Behörde beteiligten sich 200 amtliche Helfer und 500 Freiwillige an dem Rettungseinsatz. Sie gruben zwischen Schlamm und Schutt nach den Vermissten. "Die Bedingungen vor Ort sind ziemlich schwierig", sagte Sprecher Nugroho. Es würden schwere Maschinen eingesetzt, um eine Straße freizuräumen. In dem Unglücksgebiet funktionierten die Telefonverbindungen nicht. Tausende Schaulustige behinderten zudem den Straßenverkehr, es kam zu Staus. Wegen der Sorge vor neuen Erdrutschen durch anhaltenden starken Regen musste die Suche Samstagnachmittag unterbrochen werden.

Über 100 Mio. Einwohner leben in Gefahrenzonen
In Indonesien hat vor Kurzem die Regenzeit begonnen. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde lebt etwa die Hälfte der 250 Millionen Einwohner des südostasiatischen Landes in Gegenden, die bei starkem Niederschlag von Erdrutschen bedroht sind. Indonesien leidet besonders häufig unter Naturkatastrophen. Aufgrund der geografischen Lage des Archipels ereignen sich dort oft Erdbeben, außerdem gibt es zahlreiche aktive Vulkane.

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