Sicherheitsrisiko

Israel: Arabische Arbeiter von Baustellen verbannt

Ausland
20.11.2014 13:15
Nach den jüngsten blutigen Anschlägen in Jerusalem - zuletzt ein Angriff auf eine Synagoge mit sieben Toten - geraten Palästinenser und andere arabische Bürger in Israel zunehmend unter Generalverdacht. So hat der Bürgermeister der Großstadt Ashkelon alle arabischen Arbeiter, die derzeit Schutzräume für Schulen errichten, von den Baustellen verbannt. Als Motiv wurden Sicherheitsrisiken genannt.

Weil die 110.000 Einwohner zählende Hafenstadt Ashkelon gleich nördlich des Gazastreifens liegt und im Sommer massiv mit Raketen und Granaten beschossen wurde, werden dort derzeit zahlreiche Bunkeranlagen errichtet. Da eine Großzahl von palästinensischen Bauarbeitern an diesen Bunkeranlagen arbeiten, muss die Errichtung dieser sogar bis auf Weiteres unterbrochen werden.

Obwohl die Stationierung von Sicherheitskräften Aufgabe der Regierung sei, habe er auf Drängen der Eltern zudem angeordnet, ab sofort "bewaffnete Wachleute an allen Volksschulen zu postieren, in deren Nachbarschaft Baustellen mit arabischen Arbeitern liegen", erklärte Bürgermeister Itamar Shimoni.

Massive Kritik an "populistisch motivierter" Maßnahme
Innenminister Gilad Erdan kritisierte die in Ashkelon ergriffenen Maßnahmen: "Bei allem Verständnis für die aktuelle Besorgnis der Bürger darf diese nicht auf eine ganze Bevölkerungsgruppe zurückfallen", sagte er im staatlichen Rundfunk. Im Armeeradio griff Wissenschaftsminister Jaakov Peri Bürgermeister Shimoni scharf an: Der Versuch, die Beschäftigung von israelischen Arabern zu behindern, "nur weil sie Araber sind, ist nicht nur rassistisch und unmoralisch, sondern auch gesetzwidrig". Die Vorsitzende des Elternrates von Ashkelon, Avivit Simani, kritisierte die Maßnahmen ebenfalls als "populistisch motiviert".

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