Wegen Nachzahlungen

Die AUA ist wieder in die Verlustzone gerutscht

Wirtschaft
30.10.2014 07:49
Die AUA ist wieder in den roten Zahlen. Bis Ende September hat sich ein operativer Verlust von sieben Millionen Euro angehäuft, wie Donnerstag früh mitgeteilt wurde. 2013 hielt die Airline nach neun Monaten bei einem Gewinn von 19 Millionen Euro. Der Grund für das Absacken: Die AUA hat nach der Einigung mit dem Bordbetriebsrat erneut Dutzende Millionen für Abschlagszahlungen zur Seite gelegt.

Der Rückgang um 26 Millionen Euro "steht vor allem im Zusammenhang mit Einmaleffekten aus der bilanziellen Berücksichtigung von Abfertigungszahlungen für das Flugbetriebspersonal der Tyrolean Airways", so die AUA. Wie viel sie ihren Piloten und Flugbegleitern zahlen wird, damit diese ihre Klagen gegen den umstrittenen Betriebsübergang vor zwei Jahren fallen lassen, wird von Vorstand und Betriebsrat noch unter Verschluss gehalten.

Unter den Mitarbeitern ist aber klar, dass die Abschlagszahlungen deutlich über dem letzten öffentlichen Angebot vom Mai liegen müssen. Der damalige Vorschlag sah pro Kapitän bis zu 305.000 Euro vor, für Flugbegleiter rund 15.000 Euro. In Summe wäre es schon damals um einen "erheblichen doppelstelligen Millionenbetrag" gegangen, wie es hieß. Wie viel die AUA nun tatsächlich zur Seite legt, wird noch nicht verraten, bereits zum Halbjahr wurden Rückstellungen gebildet.

Einigung auf Eckpunkte für neuen Kollektivvertrag
Nachdem der Europäische Gerichtshof die AUA für ihr Vorgehen gegen das Flugpersonal verurteilt hat und Drohszenarien wie das Aus der Langstrecke auftauchten, einigten sich Bordbetriebsrat und Management auf Eckpunkte für einen neuen Konzernkollektivvertrag für das fliegende Personal. Der Kollektivvertrag soll noch bis Ende Oktober ausformuliert sein und ab 1. Dezember gelten.

Wegen des Streits mit den Piloten muss die Lufthansa-Tochter auch ihre Gewinnprognose für 2014 kappen. Die Airline erwartet nun für das Gesamtjahr nur noch ein leichtes operatives Plus, bisher ging man davon aus, das Vorjahresergebnis von 25 Millionen Euro zumindest halten zu können. AUA-Boss Jaan Albrecht kommentierte: "Ich bin mit dem finanziellen Ergebnis naturgemäß nicht zufrieden. Gleichzeitig freue ich mich darüber, dass wir mit der Grundsatzeinigung eine Lösung für unsere Zukunft gefunden haben."

Zu schaffen machen der AUA auch die weltweiten Krisenherde. Charkow und Rostow sind wegen des Ukraine-Konflikts eingestellt, im Nahen Osten wiederum bleiben die Destinationen Bagdad, Tripolis und Damaskus wohl noch länger ausgesetzt.

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