Krisenstimmung

Immer mehr Italiener verlassen ihre Heimat

Ausland
08.10.2014 14:40
Wegen der Krise und der hohen Arbeitslosigkeit verlassen immer mehr Italiener ihre Heimat. So ist die Zahl der Italiener, die 2013 ausgewandert sind, höher als jene der Migranten, die legal in Italien eingereist sind.

94.000 Italiener haben im vergangenen Jahr ihre Heimat verlassen, das sind 16 Prozent mehr als im Jahr zuvor, während lediglich 43.000 ausländische Arbeitskräfte legal in Italien eingewandert sind. Dies geht aus Angaben der italienischen Bischofskonferenz hervor. 56,3 Prozent der 2013 ausgewanderten Italiener sind Männer, 60 Prozent sind unverheiratet. 36,2 Prozent sind zwischen 18 und 34 Jahren alt, 26,8 Prozent gehören der Altersgruppe zwischen 35 und 49 Jahren an.

Deutschland, Schweiz, Großbritannien begehrt
Auch Akademiker aus Norditalien suchen immer häufiger einen Job im Ausland, berichteten Arbeitsmarktexperten am Mittwoch. Deutschland, die Schweiz und Großbritannien sind dabei die begehrtesten Länder. Vor allem Studienabsolventen im technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich, Ärzte, Chemiker und Biologen gehen immer öfter ins deutschsprachige Ausland.

73 Prozent der ausgewanderten Forscher kehren nicht mehr nach Italien zurück. Das sei ein großer Verlust für das Land und stelle langfristig eine Verarmung Italiens dar, warnen Experten.

Die Auswanderung betrifft vor allem Süditalien - hier wandert die Jugend nicht nur ins Ausland, sondern auch ins industriestarke Norditalien aus. Rund zwei Drittel der Jugendlichen unter 34 Jahren sind im Süden auf Jobsuche, auch 30 Prozent der promovierten Süditaliener unter 34 Jahren arbeiten nicht.

Derzeit leben rund 23.000 Italiener in Österreich
Nach Österreich sind im Vorjahr übrigens 1.356 Italiener gekommen. Insgesamt leben demnach zur Zeit etwa 23.000 Personen mit italienischer Staatsangehörigkeit in Österreich, das sind 0,5 Prozent aller Auslandsitaliener.

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