"Das ist unser Land"

Ukraine: Poroschenko schickt Panzer nach Mariupol

Ausland
08.09.2014 16:25
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat bei einem Besuch der Frontstadt Mariupol den Bewohnern seine Unterstützung im Konflikt mit den prorussischen Separatisten zugesichert. Poroschenko kündigte an, Panzer und Raketenwerfer in die Hafenstadt zu schicken, außerdem werde der Luftraum überwacht. Kurz nach den kämpferischen Aussagen teilte er mit, dass die Rebellen mehr als 1.000 Gefangene freigelassen hätten.

"Der Feind wird eine vernichtende Niederlage erleiden", so der Präsident am Montag. "Das ist unser ukrainisches Land und wir werden es niemandem überlassen", erklärte Poroschenko über den Kurznachrichtendienst Twitter nach seinem Eintreffen in der strategisch wichtigen Hafenstadt im Südosten der Ukraine.

Poroschenko betonte, er sei zu weiteren Gesprächen mit den Aufständischen bereit, schließe aber auch neue Kämpfe nicht aus. "Wir werden alles tun, um diese Krise auf politischem Weg zu lösen. Aber zur Sicherheit halten wir unser Pulver trocken", sagte er.

Mariupol ist eine der größten Städte in einem von den Separatisten beanspruchten Gebiet. In der Region gilt zwar seit Freitag eine Waffenruhe, die allerdings nach Einschätzung der OSZE instabil ist. So wurden in Mariupol am Wochenende nach Regierungsangaben bei einem Rebellenangriff eine Frau getötet und vier Menschen verletzt. Die Separatisten waren bereits vor Eintreten der Feuerpause auf die Stadt vorgerückt.

Rebellen lassen 1.200 Soldaten frei
Nach Poroschenkos Angaben sollen in den vergangenen vier Tagen rund 1.200 ukrainische Soldaten von den moskautreuen Separatisten freigelassen worden sein. Auch 33 im Kampfgebiet eingekesselte Soldaten seien befreit worden. Er wollte sich mit ihnen in Mariupol treffen, sagte Poroschenko.

Am Mittwoch sollen nach Angaben der Aufständischen alle Gefangenen ausgetauscht werden. Unklar blieb zunächst, ob Poroschenkos Äußerungen mit dem Gefangenenaustausch zusammenhängen, den Kiew mit den Separatisten in der Ostukraine vereinbart hatte. Vertreter Russlands, der Ukraine, der Separatisten und der OSZE hatten das Abkommen am Freitag im weißrussischen Minsk unterzeichnet.

Neben dem Gefangenenaustausch vereinbarten sie eine Waffenruhe, humanitäre Hilfslieferungen und die Einrichtung einer Sicherheitszone in der Grenzregion zu Russland. Außerdem sollen die Rebellenhochburgen Donezk und Lugansk einen noch nicht näher definierten "Sonderstatus" und eine autonome Übergangsregierung bekommen sowie vorgezogene Kommunalwahlen abhalten.

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