Al-Nusra-Gefangener
Syrien: US-Journalist Curtis nach zwei Jahren frei
Auch das Weiße Haus bestätigte in der Nacht auf Montag, dass Curtis nach fast zwei Jahren Geiselhaft freigelassen wurde. "Theo ist jetzt sicher aus Syrien heraus", hieß es in einer Mitteilung von Sicherheitsberaterin Susan Rice. Curtis' Entführung war geheim gehalten worden.
Auf den Golanhöhen an UNO übergeben
Nach Angaben der Vereinten Nationen wurde Curtis am Sonntag den UNO-Blauhelmen auf den Golanhöhen übergeben. Nach einer Überprüfung seines Gesundheitszustandes sei er dann von einem Vertreter der US-Regierung in Empfang genommen worden.
Laut dem katarischen Fernsehsender Al-Jazeera wurde Curtis im August 2012 nahe der Grenze zwischen Syrien und der Türkei verschleppt. Katar habe sich für seine Freilassung eingesetzt. Kerry sagte, die USA hätten mehr als zwei Dutzend Staaten gebeten, sich für die Freilassung von Curtis und allen anderen US-Geiseln in Syrien einzusetzen.
Erleichterung nach "unaussprechlicher Tragödie"
Die USA würden jedes diplomatische, nachrichtendienstliche und militärische Mittel nutzen, um die Freilassung amerikanischer Geiseln in Syrien zu erwirken, so der Außenminister. Dass Curtis nun wieder frei sei, sei insbesondere nach der "unaussprechlichen Tragödie" rund um den enthaupteten Reporter James Foley für alle eine große Erleichterung.
Am vergangenen Dienstag hatte die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) ein Video ins Internet gestellt, das die Enthauptung des 40-jährigen Foley zeigt, der ebenfalls 2012 entführt worden war. Die Terroristen bezeichneten die Hinrichtung als Reaktion auf die von US-Präsident Barack Obama angeordneten Luftangriffe auf IS-Stellungen im Irak (siehe Infobox).
Der IS kontrolliert Teile Syriens und des Nordiraks, seine Führung rief für die besetzten Gebiete ein Kalifat aus. Im syrischen Bürgerkrieg kämpfen die Dschihadisten gegen die Regierung in Damaskus, aber auch gegen andere Rebellengruppen. IS droht nun mit der Tötung eines weiteren gefangengehaltenen Reporters.
Katar führte Gespräche "mit den richtigen Leuten"
Ein Informant aus Katar sagte der Nachrichtenagentur Reuters, katarische Geheimdienste hätten bei der Freilassung von Curtis eine Rolle gespielt. Es habe Gespräche "mit den richtigen Leuten in Syrien" gegeben. Die nicht namentlich genannte Auskunftsperson fügte hinzu, die Befreiung von IS-Gefangenen sei für Katar "sehr schwierig", mit anderen Gruppen sei es dagegen einfacher.
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