Gegensanktionen

Russland erwägt Beschränkungen für Airlines

Wirtschaft
05.08.2014 12:15
Als Reaktion auf westliche Sanktionen erwägt Russland einem Zeitungsbericht zufolge Restriktionen für europäische Fluggesellschaften. Im Transport- und im Außenministerium werde derzeit geprüft, ob Flüge über russisches Gebiet eingeschränkt oder gar gestrichen würden, berichtete die Wirtschaftszeitung "Wedomosti" am Dienstag.

Das Blatt berief sich dabei auf nicht näher bezeichnete Kreise. Die Restriktionen würden jedoch nicht nur europäische Fluggesellschaften wie Lufthansa, British Airways und Air France treffen. Auch die einheimische Fluggesellschaft Aeoroflot müsse mit Einbußen rechnen, weil sie von den europäischen Fluggesellschaften Gebühren für den Überflug erhalte. Weder das russische Transportministerium noch die Behörde für Zivilluftfahrt wollten sich zu dem Bericht äußern.

Ein Lufthansa-Sprecher dementierte den Bericht gegenüber "Spiegel Online". Der Flugliniensprecher meinte, der Konzern sei über das angebliche Sanktionsvorhaben informiert: "Uns sind keine Pläne für eine Überflugsperre über Sibirien bekannt." Den russischen Zeitungsbericht bezeichnete er als "Medienspekulation", die man nicht kommentiere.

Importstopps für Produkte aus den USA und der EU
Flugverbote wären die schärfste Gegenmaßnahme Russlands auf die Sanktionen des Westens. Bisher begnügte man sich in Moskau mit diversen Importverboten für Waren aus EU-Staaten - darunter auch für österreichische Fleisch- und Milchprodukte (siehe Infobox) - und den USA. Zuletzt erließen russische Behörden ein Importverbot für Hühnerfleisch aus den Vereinigten Staaten bzw. drohten mit einem Einfuhrverbot für Kentucky Straight Bourbon Whiskey.

Doch wie in all den bereits genannten Fällen, führen die zuständigen Stellen Gesundheitsbedenken als Gründe an und keine politischen Motive. So seien zum Beispiel in dem Alkohol Phtalate entdeckt worden, die das zentrale Nervensystem schädigen sowie Krebs und Unfruchtbarkeit auslösen könnten, hieß es in einer Erklärung. Zudem habe der Hersteller gegen "technische Normen" der Zollunion verstoßen, zu der neben Russland noch Weißrussland und Kasachstan gehören.

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