Angst vor Terror
Iraks Frauen greifen gegen Dschihadisten zu Waffen
Nachdem sie gesehen haben, was in Mossul geschehen ist (ISIS hatte die zweitgrößte Stadt des Iraks Mitte Juni eingenommen), hätten sie sich dazu entschieden, die Verteidigung ihrer Familien und ihrer Heime in der irakischen Hauptstadt selbst in die Hand zu nehmen, begründete eine der Frauen gegenüber CNN die Beweggründe für die Ausbildung an der Waffe. Verschleiert seien die Frauen, die in einem Video des Nachrichtensenders zu sehen sind, nicht etwa aus religiösen Gründen, sondern um ihre Identitäten vor den Dschihadisten zu schützen, heißt es in dem Bericht.
Schießtraining entspricht "Realität im Irak"
Shama, eine der Frauen, die an dem fünftägigen Einschulungskurs teilnimmt, habe ihre 14-jährige Tochter Ageel mit zum Schießtraining gebracht, berichtete CNN. Sie habe erklärt, dass das der eigenen Sicherheit ihrer Tochter diene. Mit einer Frage verdeutlichte Shama im Interview die Notwendigkeit dieser Entscheidung: "Was soll sie Ageel tun, wenn ihr Vater und ich arbeiten müssen und jemand ins Haus kommt, um sie zu töten?" Das Schießtraining entspreche zwar nicht dem Wunsch einer Mutter für ihre Tochter, so Shama. "Die Realität" im Irak erfordere aber Maßnahmen wie diese, verdeutlichte sie.
Waffeninitiative als Reaktion auf "Sex-Dschihad"
Die Initiative zur militärischen Ausbildung von Frauen wurde internationalen Medienberichten vom Dienstag zufolge als Reaktion auf den Aufruf der ISIS in Gang gesetzt. Die Terrorgruppe forderte darin von den Frauen, dass sie ihren Beitrag zum Dschihad leisten und sich den ISIS-Kämpfern sexuell zur Verfügung stellen sollten (siehe Story in der Infobox). Andernfalls drohten ihnen harte Strafen auf Basis der Scharia.
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