Die dortigen Bedingungen seien für Korallen sehr rau, berichteten die Forscher um Hermann Ehrlich von der Technischen Universität Bergakademie Freiberg in den "Scientific Reports" des Fachjournals "Nature". Bislang galt es als unwahrscheinlich, dass sich Korallen unter den extremen Bedingungen dieser Meeresregion ansiedeln könnten.
Riff auf Satellitenbildern nicht zu sehen
Die Wassertemperatur in dem Gebiet liegt demnach zwischen 14 und 34 Grad Celsius und es gibt starke Strömungen. Zudem sei das Wasser sehr trüb: Die Sichtweite liege oft bei einem Meter oder weniger, weshalb das das sieben mal vier Kilometer große Riff auch nicht auf Satellitenbildern entdeckt worden sei, so die Forscher.
Bei ihren Tauchgängen im September 2012 und Mai 2013 stießen die Wissenschaftler etwa auf die Steinkoralle Platygyra pini (kleines Bild) und eine Kelchkoralle namens Turbinaria stellata. Zudem entdeckten sie verschiedene Schlangensterne (Bild), die um Oktokorallen herumgewunden waren. Die Forscher beobachteten außerdem Muscheln der Gattung Lithophaga robusta, die mit den Korallen um Platz auf dem Riff konkurrieren oder deren Struktur zerfressen können.
Durch Öl- und Gasbohrungen bedroht
Dieser wertvolle Lebensraum müsse vor allem vor dem Hintergrund der Öl- und Gaserkundungen in der Golfregion dringend geschützt und die biologische Vielfalt des Korallenriffs weiter erforscht werden, betonen die Wissenschafter.
Irak hat eine 58 Kilometer lange Küste am Persischen Golf. Von anderen Ländern der Region wie Bahrein, Iran, Oman und Saudi Arabien waren bereits Korallenansammlungen bekannt.
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