Nach mehr als 33 Jahren in verschiedensten politischen Funktionen absolviert der Erste Landtagspräsident Reinhart Rohr am Donnerstag seine letzte Landtagssitzung – inklusive Militärmusik und Überraschungen.
Wenn die Militärmusik am Donnerstag im Landhaushof aufspielt, dann ist weder Landes- noch Nationalfeiertag. Für die Abgeordneten zum Kärntner Landtag ist es trotzdem eine Art Feiertag: Nach mehr als 33 Jahren verabschiedet sich der Erste Landtagspräsident Reinhart Rohr und wird für seine Arbeit geehrt, seine Funktion übernimmt nun Andreas Scherwitzl (beide SPÖ).
„Handschlagqualität und immer das Bemühen, sich für die Bevölkerung einzusetzen“ – das zeichnete Rohr als Politiker aus, zog der Zweite Landtagspräsident Christoph Staudacher (FPÖ) Bilanz: Dass Rohr ihm zu Beginn mit Ablauf, Technik und den Eigenheiten des Landtages vertraut gemacht und ihm das gesamte Kollegium vorgestellt hat, habe Staudacher „imponiert, das hat mir gefallen. Ich bedanke mich aus ganzem Herzen.“
Großes Silbernes Ehrenzeichen für „Landtagspräsident in Ruhe“
Von der Freiheitlichen Partei gab es einen Rotwein als Abschiedsgeschenk – „a guater Roter für an guaten Roten“, wie Scherwitzl in seiner Wortmeldung betonte –, die Militärmusik spielte Udo Jürgens‘ „Mit 66 Jahren“ und überreichte Rohr, der am Freitag seinen 66. Geburtstag feiert, einen passenden Bademantel.
Ein sichtlich gerührter Rohr war den Tränen nahe, als ihm Landeshauptmann Peter Kaiser überraschend das Große Silberne Ehrenzeichen am Bande verlieh – im Auftrag von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. „Die dritthöchste Auszeichnung der Republik Österreich“, so Kaiser.
Keine Redezeitbeschränkung hatte Rohr bei seiner anschließenden Abschiedsrede im Sitzungssaal des Kärntner Landtages: „Ich möchte keinen Tag missen und würde alles wieder so tun, wie ich es getan habe“, begann er und bedankte sich bei seiner Familie, allen voran Gattin Anna-Maria, die gemeinsam mit Rohrs Geschwistern von der Zuhörertribüne aus zusah. „Ab jetzt werden meine Enkel mehr Opi-Zeit zur Verfügung haben“, freut sich Rohr auf den Ruhestand.
Eine spezielle Erwähnung schenkt er dem neuen „Tor zur Demokratie“ im Eingangsbereich des Großen Wappensaals. Die im März eröffnete Dauerausstellung war Rohr „ein persönliches Anliegen. Auch damit das Spiel der Kräfte unserer liberalen Demokratie vor allem den jungen Menschen zu vermitteln“, so Rohr, der für seinen Rückblick Standing Ovations von den Abgeordneten erntet.
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