Den Staaten weltweit fehlt nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds die regulatorische und ethische Grundlage für den Umgang mit dem rasanten Vormarsch der Künstlichen Intelligenz. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa forderte zivilgesellschaftliche Gruppen am Montag auf der Jahrestagung von IWF und Weltbank auf, Alarm zu schlagen.
Der IWF sei besorgt, dass die Kluft zwischen den Industrieländern und den Ländern mit niedrigem Einkommen bei der Vorbereitung auf KI wachse. Dies mache es für die Entwicklungsländer immer schwieriger, aufzuholen.
Die durch KI ausgelöste technologische Revolution wird laut Georgiewa von den fortgeschrittenen Volkswirtschaften dominiert, wobei die USA den Löwenanteil für sich beanspruchten. Einige Schwellenländer wie China verfügten ebenfalls über Fähigkeiten in diesem Sektor, doch die Entwicklungsländer lägen weit zurück.
Der IWF habe einen KI-Bereitschaftsindex entwickelt, der die Bereitschaft der Länder in vier Bereichen bewerte: Infrastruktur, Arbeit und Qualifikation, Innovation sowie Regulierung und Ethik, sagte Georgiewa. „Am weitesten zurückliegt die Welt bei der Regulierung und Ethik“, erklärte sie. Die entsprechende Grundlage für die Zukunft der KI müsse erst noch geschaffen werden. Der IWF fordere die Entwicklungs- und Schwellenländer auf, sich auf den Ausbau der digitalen Infrastruktur und den Umgang mit den neuen Technologien zu konzentrieren.
Warnung vor KI-Blase
Georgiewa hatte vor wenigen Tagen davor gewarnt, dass die Bewertungen an den Finanzmärkten wegen der KI-Hoffnungen auf ein Niveau zusteuerten, das zuletzt vor 25 Jahren während der Dotcom-Blase zu beobachten war. Ein abrupter Stimmungsumschwung könne das weltweite Wachstum bremsen und die Lage vor allem für die Entwicklungsländer erschweren.
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