Nach „Dancing Stars“ wirbelte Model-Influencerin Anna Strigl für ein Häfen-Video auch in Handschellen durch die Justizanstalt Eisenstadt. Die geplante TV-Doku hat jetzt politische Nachwehen in Form einer parlamentarischen FPÖ-Anfrage. Die Blauen finden den Werbegag gar nicht lustig: „Der Strafvollzug ist kein Kasperltheater.“
Der „Krone“-Bericht über ORF-Dancing-Star und Model-Influencerin Anna Strigl in Handschellen wirbelt ordentlich Staub auf. Die junge Tirolerin drehte als lockeren Werbegag für den Beruf des Wachbeamten unter dem Motto „Würde ihr hier einen Tag verbringen wollen?“ ein Häfen-Video.
Model-Influencerin hat Millionen Fans
Dass die bildhübsche Tirolerin auch in diversen sozialen Netzwerken mit rund fünf Millionen Fans ein Star ist, zeigt sich daran, dass das sogenannte Reel – bevor es gelöscht wurde – binnen kürzester Zeit bereits knapp 12.000 Likes sammelte.
Der österreichische Strafvollzug ist kein Kasperltheater. Mit solchen Werbefilmen wird man kein qualifiziertes Personal, welches aber dringend benötigt wird, finden.
FP-Abgeordneter Christian Lausch
Bild: APA/ROLAND SCHLAGER
Die geplante TV-Dokumentation hat jetzt aber politische Nachwehen – und ruft die FPÖ auf den Plan. Der blaue Sicherheitssprecher Christian Lausch stellt der Justizministerin elf Fragen. Unter anderem will der freiheitliche Nationalratsabgeordnete in einer parlamentarischen Anfrage unter anderem neben der Verantwortlichkeit wissen, ob „ein solcher Dreh hinter Gittern auch in anderen Justizanstalten genehmigt“ wurde.
Kosten, Sicherheitsvorkehrungen und wer verantwortlich ist
Auch die entstandenen Kosten interessieren Lausch, ebenso „welche Sicherheitsvorkehrungen während den Aufnahmen getroffen“ wurden, ob es Einschränkungen im regulären Anstaltsbetrieb während der Aufnahmen gab und ob das Häfen-Video „dienlich ist, um Personal zu rekrutieren“.
Der FPÖ-Abgeordnete findet den Werbedreh jedenfalls gar nicht lustig: „Der österreichische Strafvollzug ist kein Kaspertheater. Es ist eine Schande, dass das Justizministerium so einen Unfug bewilligt.“
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