10. Oktober

„Zusammenhalt statt Spaltung“ am Landesfeiertag

Kärnten
10.10.2025 11:11

Jedes Jahr am 10. Oktober erinnert das offizielle Kärnten an den Abwehrkampf und die Volksabstimmung von 1920. Der Tag solle allerdings nicht rein als „historisches Gedenken“ gefeiert werden, sondern als „Auftrag“, so Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

Am Klagenfurter Zentralfriedhof Annabichl werden Freitagmorgen Kränze mit Blumen in den Farben der Kärntner Flagge niedergelegt – „für alle Frauen und Männer, die in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg Unvorstellbares durchgemacht haben. Das waren Jahre des Mangels und des Verzichts. 1920 stellten sich deutsch- und slowenischsprachige Kärntner Seite an Seite – sie kämpften für Zukunft in einer damals noch jungen Demokratie“, so Landeshauptmann Peter Kaiser in seiner Ansprache.

„Viele Familien haben Väter, Söhne, Geschwister verloren. Rund 280 Tote, weit über 800 schwer Verwundete. Ihnen allen schulden wir Dankbarkeit und Erinnern. Ohne ihr Glauben an ein freies Österreich wäre unsere Geschichte anders verlaufen“, so Kaiser, der an 105 Jahre Volksabstimmung sowie 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges, 80 Jahre Zweite Republik und 30 Jahre EU-Mitgliedschaft Österreichs erinnert.

„Vieles, was wir heute als selbstverständlich ansehen, wurde mühsam erkämpft“, ruft Kaiser zu „Zusammenhalt statt Spaltung, Demokratie statt Autokratie“ auf und spricht die Anwesenden direkt an: „Ich lade sie ein, diesen Tag nicht nur als historisches Gedenken zu verstehen, sondern als Auftrag: Unsere Aufgabe ist es, dieses Erbe zu bewahren. Es lebe unsere Heimat Kärnten.“

(Bild: Evelyn Hronek)
(Bild: Evelyn Hronek)
(Bild: Evelyn Hronek)
(Bild: Evelyn Hronek)

Das Gedenken im Klagenfurter Landhaushof wird, wie in den letzten Jahren auch schon, in beiden Landessprachen gefeiert. Mit einem Auftritt des Schulchores des BRG Viktring und Gedanken von Peter Handke beginnt die Veranstaltung: „Ich habe kein Heimatgefühl. Ich habe nie eine Heimat gehabt. Erst im Nachhinein habe ich gewusst: Das war Heimat“, wird der Literaturnobelpreisträger aus Griffen zitiert.

Im Jubiläums- und Erinnerungsjahr hätten viele „Zeitzeuginnen und Zeitzeugen von damals ihre Erlebnisse“ geschildert, betont Reinhart Rohr, dessen letzte Gedenkfeier als Präsident des Kärntner Landtages es ist.

Diese Erinnerungen seien „schmerzhaft, aber zeigen auch, wie die Freiheit gefeiert wurde. Kärnten geht mit gutem Beispiel voran, aus der Vergangenheit zu lernen –  im Geiste der Gemeinsamkeit“, sagt Rohr, bevor er von seinem Chor, der Sängerrunde Zlan, mit seinem Lieblingslied „Lacht vom Himml die Sunn“ überrascht und zu einem Solo eingeladen wird.

Heute, 13 Jahre nach seiner ersten Rede als Landeshauptmann am Landesfeiertag, erinnert sich Kaiser an Empörung, weil „ich ein paar Worte auf Slowenisch sprach. Heute, 13 Jahre später, ist es selbstverständlich. Es ist normal. Es ist gelebte Realität, dass wir beide Landessprachen als Teil unserer gemeinsamen Identität anerkennen und wertschätzen.“

Er bedankt sich bei „meinem Vorgänger Gerhard Dörfler, der die historische Ortstafellösung gemeinsam mit Staatssekretär Ostermayer zustande brachte“. 

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