Sieht aus wie Attrappe

Bedrohung aus Plastik? Zweifel an Kims Atom-U-Boot

Außenpolitik
25.12.2025 15:59

Erst Raketen, dann ein U-Boot – und mittendrin Kim Jong Un. Nordkoreas Machthaber inszeniert erneut militärische Stärke. Doch bei genauem Hinsehen wirft vor allem eines Fragen auf: Ist das präsentierte Atom-U-Boot tatsächlich einsatzbereit – oder könnte es sich nur um eine Attrappe handeln?

Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA überwachte Kim am Mittwoch den Testabschuss von Langstrecken-Boden-Luft-Raketen nahe der Ostküste des Landes. Die Raketen hätten Luftziele in bis zu 200 Kilometern Entfernung getroffen. Der Test habe der Entwicklung eines neuen Typs von Höhenraketen gedient, hieß es.

Kim erinnert an Weltlage
Parallel dazu inspizierte Kim laut KCNA an einem anderen Ort den Bau eines rund 8700 Tonnen schweren, atomgetriebenen U-Bootes. Dieses soll ebenfalls in der Lage sein, Boden-Luft-Raketen abzufeuern. Das Projekt sei Teil der Modernisierung der nordkoreanischen Marine. Kim wurde mit den Worten zitiert, der Ausbau nuklearer Fähigkeiten sei „unerlässlich und unumgänglich“, da die Weltlage nicht friedlich sei.

Gut gelaunt präsentierte Kim seinen neuen Schrecken der Meere.
Gut gelaunt präsentierte Kim seinen neuen Schrecken der Meere.(Bild: AFP/STR)
Bislang verfügen nur wenige Länder über atomar betriebene U-Boote – das Gefährt im ...
Bislang verfügen nur wenige Länder über atomar betriebene U-Boote – das Gefährt im nordkoreanischen Werk wirkt für so manche Beobachter aber etwas zu glattgebügelt.(Bild: AFP/STR)

Zweifel an Echtheit des Gefährts
Auffällig ist jedoch das Erscheinungsbild des präsentierten U-Bootes. Die von nordkoreanischen Medien veröffentlichten Bilder zeigen einen ungewöhnlich glatten Rumpf ohne sichtbare Schweißnähte oder typische Gebrauchsspuren. Auch die Formen wirken auffallend gleichmäßig. Ob es sich dabei um ein noch unfertiges Boot, eine speziell präparierte Außenhülle – oder lediglich um ein Propagandaobjekt handelt, bleibt offen. Offizielle Angaben zu Baufortschritt, Antrieb oder Einsatzfähigkeit fehlen.

Kim begründete das Projekt unter anderem mit Plänen Südkoreas, mit Unterstützung der USA ein eigenes Atom-U-Boot zu entwickeln. Zudem kritisierten nordkoreanische Staatsmedien das jüngste Einlaufen des US-Atom-U-Bootes „USS Greeneville“ in den südkoreanischen Hafen Busan als Eskalation der militärischen Spannungen.

Auch Japan im Fokus der Propaganda
Auch Japan geriet in den Fokus der Propaganda: Nordkorea erklärte, Tokio zeige Ambitionen zum Besitz von Atomwaffen und werde durch südkoreanische U-Boot-Pläne zusätzlich ermutigt. Ob Kim mit dem gezeigten U-Boot tatsächlich eine neue nukleare Bedrohung präsentiert – oder vor allem ein Signal senden will – bleibt unklar. Wie viel Substanz hinter der Inszenierung steckt, lässt sich anhand der veröffentlichten Informationen nicht belegen.

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