Forscher besorgt

Axolotl in freier Natur vor dem Aussterben?

Wissenschaft
31.01.2014 11:22
Der weltweit nur in Seen nahe Mexiko-Stadt beheimatete Schwanzlurch Axolotl (der Name ist von der aztekischen Sprache Nahuatl abgeleitet und bedeutet übersetzt in etwa "Wassermonster") steht in freier Natur offenbar vor dem Aussterben. Forscher, die im Vorjahr die Gewässer vier Monate lang untersucht haben, konnten dabei aber kein einziges Exemplar des Tieres finden.

"Vier Monate Wasserproben entnommen - null Axolotl", beschreibt der Biologe Armando Tovar Garza von der Autonomen Universität Mexiko in der englischen Tageszeitung "The Guardian" den Versuch, die Molch-Art, die auch den Beinamen "Laufender Fisch" trägt, in freier Wildbahn aufzuspüren.

Nach Angaben des mexikanischen Wissenschaftlers gab es 1998 in den Seen noch rund 6.000 der kleinen "Wassermonster" pro Quadratkilometer. Fünf Jahre später sei die Zahl der Tiere bereits auf 1.000/km² gesunken, und 2008 habe man schließlich nur noch etwa 100 Exemplare der Amphibien gezählt. Grund für den drastischen Rückgang des Bestandes ist laut Angaben der Forscher die zunehmende Umweltverschmutzung.

Weitere Suchaktion im Februar
Das definitive Aussterben des Axolotls in freier Natur zum jetzigen Zeitpunkt zu erklären, sei aber noch zu früh, sagte Garza, der sich im Februar für drei Monate erneut auf die Suche nach Exemplaren der Molch-Art machen wird und hofft, doch noch frei lebende Tiere zu finden.

In Aquarien von Zoos sowie in zahlreichen Forschungslaboren gebe es zwar noch zahlreiche Exemplare des Axolotls, die Bedingungen für die Tiere dort seien aber wegen Inzucht und anderer Gefahren alles andere als ideal, so Garza.

Nur in zwei Seen in Mexiko beheimatet
Der Axolotl ist nur im Xochimilco- sowie im benachbarten Chalco-See nahe Mexiko-Stadt beheimatet. Die Seen, die in einem vulkanischen Becken liegen, sind Überreste eines einst ausgedehnten Gewässersystems. Sie bieten den Schwanzlurchen aus der Familie der Querzahnmolche, die sich am Grund der Seen aufhalten, genau jene kühlen, sauerstoffreichen Wasserverhältnisse, die die Tiere bevorzugen.

Mit den Grottenolmen haben die Axolotl gemeinsam, dass sie quasi nie richtig erwachsen werden, sondern vielmehr ihr gesamtes Leben im kiemenatmenden Larvenstadium unter Wasser verbringen. Die Tiere, die über die seltene Fähigkeit verfügen, ganze Gliedmaßen, Organe und sogar Teile des Gehirns oder des Herzens zu regenerieren, stehen bereits seit 2006 auf der Roten Liste der höchsten Gefährdungskategorie.

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