Mit Privatjet

Ukraine: Ex-Premier setzt sich nach Wien ab

Ausland
31.01.2014 08:53
Freiwillig war Mykola Nikolai Asarow am Dienstag von seinem Amt als ukrainischer Regierungschef zurückgetreten. Danach verließ er sofort das Land - und ließ sich via Privatjet zu seinem Sohn nach Wien bringen. In der Ukraine ist auch nach seinem Rücktritt keine Entspannung der Lage in Sicht. Der prominente Oppositionelle Vitali Klitschko warnte am Freitag erneut vor einem Ausnahmezustand.

Ihre anti-westliche Haltung hatte die Familie Asarow, allen voran Sohn Oleksij, nicht daran gehindert, sich diverse Immobilien in Wien zuzulegen. Und die kommen dem ukrainischen Ex-Regierungschef nach seinem Abgang jetzt offenbar mehr als gelegen. Denn laut Insider-Informationen sei der 66-Jährige wenige Stunden nach seiner Rücktrittserklärung in seinen Privatjet gestiegen, um sich zu seinen Verwandten nach Österreich bringen zu lassen. Der ehemalige Premier hat angeblich vor, für eine längere Zeit in Wien unterzutauchen.

Klitschko: Janukowitsch ist "alles zuzutrauen"
Die Situation in Kiew hat sich nach Aussagen seines Widersachers Klitschko alles andere als beruhigt. Am Donnerstag ließ sich Präsident Viktor Janukowitsch "mit angeblichem Fieber ins Krankenhaus einweisen", sagt Klitschko in der Freitagsausgabe der "Bild"-Zeitung. "In der Nacht vorher hatte ich ihn noch völlig gesund und in einer aggressiven Stimmung im Parlament erlebt. Ich denke, die Gefahr war noch nie so groß, dass er den Ausnahmezustand wirklich verhängt. Janukowitsch steht mit dem Rücken zur Wand - und ihm ist wirklich alles zuzutrauen."

Klitschko reist nun zur Münchner Sicherheitskonferenz - "mit einem mulmigen Gefühl", wie er sagt. Dort will er "wichtigen und einflussreichen Politikern aus aller Welt sagen: Bitte helft uns, helft den Menschen vom Maidan-Platz, die bei mittlerweile minus 25 Grad in ihren Zelten frieren und trotzdem weiter gegen die Diktatur und das Regime Janukowitsch und für Freiheit und Demokratie kämpfen."

Kerry trifft in Deutschland ukrainische Oppositionelle
Zu diesen "wichtigen und einflussreichen Politikern" zählt zweifelsohne der US-Außenminister John Kerry. Er trifft laut US-Kreisen am Rande der Konferenz Klitschko und andere ukrainische Oppositionelle. Die Gespräche sollen sich um eine Beruhigung der Lage in der Ukraine und um die Frage drehen, wie man den politischen Prozess dort wieder in Gang bringen kann. Kerry werde zudem mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Lage in Syrien erörtern.

Was Russland allerdings von den Bemühungen Kerrys hält, machte am Freitag der russische Vizeministerpräsident Dmitri Rogosin klar: Ein "Zirkus" sei es, wenn sich der US-Außenminister "über die Situation in der Ukraine mit dem Boxer Vitali Klitschko und der Sängerin Ruslana unterhält".

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