Glaube, Liebe, Hoffnung – diesen Grundsatz des Apostels Paulus hat der blaue Oppositionsführer jüngst am Parteitag der größten Parlamentspartei bemüht, um seine Anhänger einzuschwören. Und gleichzeitig hat er bekannt, selbst gläubiger Christ zu sein.
Sehr rasch kam darauf die Entgegnung kirchlicher Kreise, allen voran des Salzburger Erzbischofs Franz Lackner, dass man Religion und insbesondere christliche Terminologie nicht parteipolitisch vereinnahmen dürfe.
EINERSEITS weisen Kritiker der Freiheitlichen darauf hin, dass diese traditionell eher antiklerikal eingestellt waren. Da gab es in der Monarchie die „Los von Rom“-Bewegung des Georg Ritter von Schönerer und in der Zwischenkriegszeit den Kulturkampf zwischen Deutschnationalen und Christlichsozialen.
ANDERERSEITS sollte der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz, als Erzbischof von Salzburg immerhin Primas Germaniae, eigentlich andere Sorgen haben als einen Parteiführer, der sich zum Christentum bekennt. Zum Beispiel die zunehmende Islamisierung des Landes und die Tatsache, dass die katholische Kirche in Wien, der Hauptstadt eines einst katholischen Landes, längst nicht mehr die stärkste Religionsgemeinschaft darstellt.
Und was Kickls Freiheitliche betrifft, so mag diese Hinwendung zum Christentum auch taktische Gründe haben. Durchaus logisch ist aber, dass man die christliche Prägung des Landes betonen muss, wenn man andererseits dessen Islamisierung bekämpfen will.
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