
Ein gedeihliches Zusammenleben beruht auf Gegenseitigkeit, getragen von Respekt und der Fähigkeit, einander zu verstehen – sprachlich wie kulturell. Wo Bildungslücken entstehen, werden Missverständnisse rasch zu Stolpersteinen. Unübersehbar ist, dass viele Kinder und Jugendliche in urbanen Räumen mehrsprachig aufwachsen und Deutsch im Alltag nicht immer an erster Stelle steht. Österreichweit betrifft das gut ein Viertel aller Pflichtschüler, in Wien rund 50 Prozent. Und wenn in Klassenzimmern Frauenfeindlichkeit auftritt, wird auch Religion zum Thema: Unter den Wiener Schülern sind Muslime mit 41 Prozent bereits die größte Gruppe, nur noch 17,5 Prozent sind Katholiken.
Besonders in Ballungszentren verändert sich die Zusammensetzung der Bevölkerung massiv. Mehr denn je ist das ein Auftrag, Integration aktiv zu gestalten. Gleichzeitig verstehe ich die Sorgen jener, die entstehen, wenn Menschen vor Gewalt fliehen, bei uns aber als Gewalttäter auftreten, wie sich am Mittwoch in meiner alten Heimat Wien-Floridsdorf zeigte. Dort gab es unter syrischen Teenagern eine Messerstecherei.
De facto wachsen manche Gruppen schneller als andere. Prognosen deuten darauf hin, dass Wien, Berlin und Stockholm 2050 Europas Hochburgen mit dem höchsten Muslimen-Anteil bilden; in Wien wären laut Integrationsfonds in 21 Jahren
schon 30 Prozent möglich. Umso mehr müssen Bildung und Integration zusammenwirken. Sonst wird aus einer pulsierenden Stadt ein Pulverfass.
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