Der Ukraine-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump wird allenthalben – insbesondere natürlich aus Kiew, aber auch aus den europäischen Regierungs-Kanzleien -heftig kritisiert. Er erinnere an die Appeasement-Politik des britischen Premiers Neville Chamberlain vor dem Zweiten Weltkrieg, die im Münchner Abkommen vom September 1938 gipfelte, durch das bekanntlich Hitlers Forderungen in Hinblick auf das Sudetenland weitgehend erfüllt wurden.
EINERSEITS ist dieser Vergleich insofern zutreffend als damals wie heute ohne Berücksichtigung des betroffenen Landes, damals die Tschechoslowakei, heute die Ukraine, von den Großmächten, damals Deutschland, Italien, Frankreich und England, heute eben die USA und Russland ein Vertrag ausgehandelt wurde.
ANDERERSEITS gibt es den gravierenden Unterschied, dass damals, federführend durch den britischen Premier Chamberlain, versucht wurde, den Ausbruch des Krieges zu verhindern. Während es heute darum geht, einen bereits seit drei Jahren wütenden Krieg zu beenden.
Heute wissen wir, dass das Münchner Abkommen vom September 1938 den Ausbruch des Krieges nur um ein Jahr verschoben hat. Und es ist völlig ungewiss, ob das von Trump geplante Friedensdiktat – und ein solches wäre es zweifellos – den aktuellen Krieg tatsächlich beenden könnte. Der Preis dafür wäre jedenfalls hoch – für die Ukraine territorial und für die Europäer finanziell.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.