Stocker meldet sich aus dem Krankenstand zurück – und das sogar schon einen Tag früher als geplant. Seine Genesung sei „optimal verlaufen“ und er freue sich, wieder im Amt zu sein, sagte er bei einer Ansprache. Dabei zu Gast waren auch einige bekannte Gesichter.
Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) hat sich Dienstagabend nach seiner Ende Oktober erfolgten Rückenoperation und der nachfolgenden Genesungsphase zurückgemeldet. Seinen ersten öffentlichen Auftritt absolvierte er bei einer ÖVP-Veranstaltung im Parlament, wo er seiner Freude Ausdruck verlieh, „dass ich wieder bei euch sein kann“. Am Mittwoch kehrt Stocker, wie von der Krone berichtet, ins Bundeskanzleramt zurück und wird auch den Ministerrat leiten.
Bekannte Gästeliste
Er freue sich wirklich sehr, meinte Stocker in einer kurzen Ansprache, und er wäre gerne auch schon früher zurückgekommen, habe aber auf den Rat seiner Ärzte gehört. Stocker dankte seiner Frau. Für diese sei diese Zeit „schwieriger als für mich“ gewesen, so der Kanzler, der für sie einen Blumenstrauß von Klubobmann August Wöginger entgegennahm. Seinen Auftritt absolvierte der Bundeskanzler im Beisein einiger ehemaliger Spitzenpolitiker. Gekommen war unter anderem Ex-Kanzler Sebastian Kurz, die früheren Parteichefs Wilhelm Molterer und Michael Spindelegger sowie die ehemaligen Nationalratspräsidenten Andreas Khol und Wolfgang Sobotka.
Sieht ÖVP als entscheidungsfreudig
Stocker nahm die Veranstaltung – eine Buchpräsentation der ÖVP-Klubprotokolle der Jahre 1945 bis 1955 mit dem Titel „Mit ganzer Kraft für Österreich“ rechtzeitig zu 80 Jahre Volkspartei im Parlament – zum Anlass, sich und seine Partei als handlungs- und entscheidungsfähig zu präsentieren. „Eine Rückenoperation ist nicht angenehm, aber politische Entscheidungen sind auch oft nicht angenehm“, sagte er: „Aber es ist wichtig, dass sie getroffen werden, für die Zukunft dieses Landes.“
Stocker hinterfragte Kraft der politischen Mitte
Die ÖVP habe 80 Jahre lang Verantwortung getragen, 64 Jahre in der Regierung und 40 Jahre als Kanzlerpartei, betonte Stocker. Doch heute müsse man sich die Frage stellen: „Hat die Mitte überhaupt die Kraft?“ Angesichts stärker werdender radikaler Kräfte und des Vertrauensverlusts allerorten könne man sagen: „Diese derzeitige Regierung ist vielleicht die letzte, die Politik der Mitte machen kann und wird.“
Will Vertrauen der Menschen zurückgewinnen
Es gelte zu beweisen, dass die Mitte weiter die Kraft zur Gestaltung des Landes habe. „Das heißt, dass wir auch zeigen müssen, dass wir auch die Kraft für Entscheidungen haben.“ Es gelte, das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen, und dafür müsse man die Lebenswirklichkeit der Bürgerinnen und Bürger verstehen, sei es bei der Frage leistbarer Energie, einer allgemein zugänglichen Gesundheitsversorgung oder der Sicherheit. „Und über allem das Budget und die Stabilität der Staatsfinanzen“, so Stocker programmatisch.
Überraschender verfrühter Auftritt
Die Rückkehr Stockers aus dem Krankenstand hatte sein Büro Dienstagfrüh bekannt gegeben. Dem Regierungschef gehe es sehr gut, hieß es, die Genesung sei „optimal verlaufen“, sodass die Rückkehr in Abstimmung mit seinen Ärzten nun plangemäß erfolgen werde. Zunächst war erklärt worden, dass Stocker mit dem Ministerrat am Mittwoch ins Kanzleramt zurückkehren würde. Den Auftritt schon Dienstagabend hatte er sich als nicht öffentliche angekündigte Überraschung aufgehoben.
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