Veronika F. (68) aus Rechnitz teilte vor drei Jahren einen Online-Artikel über das Ehe-Aus von Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache – ohne böse Absicht. Jetzt wurde die schwerkranke Pensionistin zu einer hohen Geldstrafe verurteilt und bittet verzweifelt um Hilfe.
Weil sie vor drei Jahren einen Online-Artikel über die Scheidung des ehemaligen FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache geteilt hatte, wurde eine 68-jährige Pensionistin aus Rechnitz zu einer Zahlung von insgesamt 6000 Euro verurteilt – 4500 Euro Verfahrenskosten und 1500 Euro Entschädigung an Strache.
Mindestpensionistin und schwer krank
Veronika F., herzkrank, sehbehindert und auf eine kleine Pension von rund 1400 Euro angewiesen, versteht die Welt nicht mehr. „Ich habe den Beitrag damals ohne böse Absicht geteilt“, schildert sie im Gespräch mit der „Krone“. „Meine Mutter wusste nicht, dass die Inhalte des Artikels laut Gericht als unwahr gewertet wurden. Sie hat sich sogar schriftlich bei Herrn Strache entschuldigt und trotzdem fiel das Urteil hart aus“, erzählt die Tochter.
Tochter: „Sie weiß nicht, wie sie das schaffen soll“
Da die 68-Jährige die Summe nicht auf einmal begleichen kann, wurde mit dem Gericht eine Ratenzahlung von 200 Euro monatlich vereinbart. „Das ist für sie eine Katastrophe. Sie weiß nicht, wie sie das schaffen soll“, sagt die Tochter.
Das ist für meine Mutter eine Katastrophe. Sie weiß nicht, wie sie das schaffen soll.
Tochter von Veronika F.
Kein politischer Beistand im Burgenland
Während in der Steiermark drei Seniorinnen nach ähnlichen Urteilen Unterstützung aus der Politik erhielten – SPÖ-Landeschef Max Lercher hatte ihre Strafen über eine Hilfsaktion übernommen –, blieb die Burgenländerin bislang ohne Hilfe. „Wir haben auch bei mehreren Stellen angefragt“, erzählt die Tochter, „aber nur 70 Euro Unterstützung angeboten bekommen.“
Lercher hatte sich entsetzt über die Verfahren gezeigt: „Ich bin fassungslos, wie sich ein ehemaliger Politiker an Menschen bereichert, die ohnehin kaum über die Runden kommen.“ Die steirische SPÖ-Helpline übernahm daraufhin die Kosten für drei betroffene Frauen.
Um die drohende finanzielle Belastung abzufedern, haben ihre Töchter ein GoFundMe-Spendenkonto eingerichtet. Unter dem Titel „Pensionistin bittet um Hilfe wegen Klage von Herrn. Strache“ bittet die Familie um Unterstützung. Der Aufruf: „Jede Spende, auch klein, hilft meiner Mutter, diese schwere Zeit zu überstehen. Sie ist gesundheitlich angeschlagen und psychisch am Ende.“
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