Manche Motoren haben mehr Seele als andere. Und manchmal wandert diese Seele vom Asphalt in die Küche. So wie bei BMWs Big Boxer, der sonst Herzen und Häuserfassaden zum Beben bringt. Und jetzt den Puls auch auf andere Art beschleunigt.
BMW Motorrad hat den größten Zweizylinder seiner Geschichte genommen und zur Siebträgermaschine veredelt. Der Boxer, Symbol für Beschleunigung, Abenteuer und Fernweh, serviert jetzt Espresso und Cappuccino. 80 Stück gibt es davon. Mehr nicht. So wie bei Oldtimern, wo die Zahl klein sein muss, damit die Geschichte groß wird.
Und es ist keine Spielerei. Der Block steht da wie ein Denkmal, schiebt nicht mehr an, sondern dampft. ECM, eine deutsche Edelschmiede für Kaffeemaschinen, hat das technische Herz beigesteuert, und der Münchner Kaffee-Partner Dallmayr liefert passende Bohnen dazu. „Italian Vibe“ nennen sie die Mischung, und man glaubt es sofort.
Es gibt zwei Wasserkreisläufe, damit Espresso und Milchschaum gleichzeitig gelingen, eine patentierte Edelstahl-Brühgruppe, eine leise Rotationspumpe. Die Brühgruppe ist mindestens so legendär wie der Motor. Mehr als 50 Jahre nach Einführung in der berühmten Faema E61 konnte ECM sie in Technik und Design maßgeblich verbessern und sie mit der innovativen Brühglocke aus Edelstahl patentieren lassen. Auch ein Shotcounter (Anzeige der Zubereitungszeit) ist an Bord.
Die zwei Tanks der Zweikreis-Maschine bieten mehr Fassungsvermögen, als der Motor Hubraum hat: Der Edelstahlkessel kommt auf 1,9 Liter, der Glaswasserbehälter auf zwei Liter. Auch ein Festwasseranschluss ist möglich.
Alles vom Feinsten also. Dazu der Boxer-Motor als Skulptur, die Tropfschale scheinbar schwebend, die Rippen glänzend. Ein Kunstobjekt, das Koffein spendet.
Warum macht man das? Vielleicht, weil Motoren und Kaffee immer schon zusammengehört haben. In der Werkstatt, beim Frühstart, am Treffpunkt. Vielleicht auch, weil die Leute in München nicht nur Maschinen bauen wollen, sondern Mythen. Und weil ein Espresso aus einem Motorradblock eben mehr ist als ein Getränk – er ist eine Geschichte im Porzellan.
7900 Euro kostet das gute Stück. Ein Preis, der ernst klingt, aber am Ende nur ein weiteres Kapitel ist im großen Buch der Verrücktheiten ist, die wir „Leidenschaft“ nennen.
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