Zugpferde im Gnadenhof. Das TV-Publikum, besonders jenes bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, wird immer älter. Das heißt aber deshalb noch lange nicht, dass langgediente Mattscheiben-Stars von den Sendern auch geehrt werden – selbst wenn sie vom Publikum noch so verehrt werden. Beim ORF gibt es in jüngerer Vergangenheit eine Reihe von hoch beliebten Gesichtern, die mehr oder weniger von den Bildschirmen verbannt wurden. Hans Bürger etwa, der hochgeschätzte langjärhige Innenpolitik-Chef und -Erklärer: Degradiert, auf ein Nebengleis verschoben. Ein ganz besonderer Dorn im Auge scheinen den Sender-Verantwortlichen ältere weibliche Zugpferde zu sein. Eine nach der anderen schickt man in den Gnadenhof, wenn nicht überhaupt in die Wüste. Und so haben wir Christa Kummer, die so beliebte Wetter-Moderatorin und -Expertin gestern zum letzten Mal gesehen und gehört. Donnerwetter!
Falsche Entscheidung. Mit der ORF-Verbannung von Christa Kummer setzt sich heute in der „Krone“ auch Kolumnistin Conny Bischofberger kritisch auseinander. Ihr imponiert, wie „elegant und würdevoll“ Kummer ihren Abgang gestaltet, dass sie sich die Demütigung keine Sekunde lang anmerken ließ. Und Bischofberger meint: „Niemand versteht, wieso der ORF seine älteren Mitarbeiterinnen – und übrigens auch Mitarbeiter – so schlecht behandelt. Warum jetzt die Grande Dame des Vorabends in Pension geschickt wird, nur weil sie 61 geworden ist.“ Unsere Autorin weiß auch, dass Kummer Gerüchten zufolge eine „Abschiedsparty“, die der ORF für sie geben wollte, entrüstet abgelehnt habe und schreibt: „Recht hat sie! Es gibt schließlich nichts zu feiern.“ Wenn Entscheidungen über den Kopf der Menschen hinweg getroffen werden, gehe das nie gut aus. Bischofberger kommt zum Schluss: „Diesen Kummer verzeiht weder das Fernsehpublikum dem Sender noch die Bevölkerung der Politik.“ Umso mehr fragt man sich, warum solche falschen Entscheidungen getroffen werden.
Kommen Sie gut durch den Samstag!
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