Jetzt ist es also doch passiert: Zwei der im Fall Anna freigesprochenen jungen Männer wurden festgenommen. Sie sollen, nur wenige Wochen vor dem umstrittenen Freispruch um Gruppenübergriffe an einer Zwölfjährigen, in Wien einen Raub begangen haben und flogen jetzt auf.
Ende August ging ein Aufschrei durchs Land. Zehn Burschen, die über Wochen hinweg Geschlechtsverkehr mit der damals 12-jährigen Anna (Name geändert) hatten, wurden im Wiener Landesgericht freigesprochen. Nicht nur das Urteil sorgte für Aufsehen, sondern auch das respektlose Verhalten der Angeklagten im Landl. So streckte einer den Medienvertretern den Mittelfinger entgegen.
Alte Tatorte auch im neuen Fall
Das Mädchen, das sich als 14 ausgegeben hatte, wurde etwa in einem Hotelzimmer in Favoriten von einem zum anderen weitergereicht. Mehr als zehn Jugendliche, auch aus der Clique vom Antonsplatz in Wien-Favoriten vergingen sich in dieser Nacht an dem Kind. In einem Stiegenhaus, einem Hobbyraum und einem Parkhaus kam es zu sexuellen Handlungen.
Kurz nach den Freisprüchen wurde bekannt, dass in einem weiteren Fall ermittelt wird: Wieder geht es um ein damals 12-jähriges Opfer, das sexuell missbraucht, bedroht, genötigt, geschlagen und bespuckt worden sein soll. Wieder von Burschen aus der Antonsplatz-Clique.
Mehrere aus dem Fall Anna bekannte Namen scheinen in dem erschütternden Akt auf. Wieder sind ein Hobbyraum, ein Stiegenhaus und ein Gang-WC Schauplätze. Das Opfer sagt, dass die Jungs wussten, dass sie erst Zwölf war. Und dass Gewalt angewendet worden sei. Trotzdem sind die Jugendlichen, die zwischen 15 und 19 Jahre alt sind, auf freiem Fuß geblieben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sieben Verdächtige wegen unterschiedlicher Delikte, darunter schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen, geschlechtliche Nötigung, fortgesetzte Gewaltausübung, gefährliche Drohung und Körperverletzung.
Festnahme nach Raub
Jetzt platzte die tickende Zeitbombe: Zwei junge Männer, die angeblich auch im Fall Anna angeklagt waren, wurden in Wien festgenommen und sitzen im Grauen Haus ein. Rechtsanwalt Mirsad Musliu bestätigt auf „Krone“-Anfrage, dass sein 17-jähriger Mandant seit letzter Woche in Haft sitzt: „Inhaltlich kann ich keine Angaben machen.“ Dem Vernehmen nach werden die beiden beschuldigt, einen Raub in einer Parkgarage begangen zu haben. Es soll um mehrere Tausend Euro gehen. Es gilt für alle Genannten die Unschuldsvermutung.
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