Fühlen sich ausgenutzt

400 heimische Hotels klagen jetzt Booking.com

Reisen & Urlaub
01.08.2025 07:55

Tausende Hoteliers aus ganz Europa haben eine Sammelklage gegen die Buchungsplattform Booking.com eingereicht. Hunderte österreichische Unternehmer sind ebenfalls an Bord – und klagen über finanzielle Verluste.

Das Buchungsportal würde zu hohe Abgaben fordern. Den Hoteliers zufolge verlange Booking.com zwischen 12 und 20 Prozent pro Buchung. Das sei viel zu viel, erklärte der Präsident der österreichischen Hotelvereinigung, Walter Veit, dem Ö1-Frühjournal. „Booking hat diese Marktmacht ausgenutzt und von den Hotels extrem hohe Aufschläge kassiert.“ 

400 heimische Hoteliers sind dabei
Darauf hätte man sich nur eingelassen, da man an der Plattform „nicht vorbei“ komme. „Darin haben zahlreiche Gerichte Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht erkannt und deshalb steht uns, den Hoteliers, Schadensersatz zu.“ Er selbst hätte sich, wie 400 andere heimische Unternehmer, der Sammelklage angeschlossen. 

Aufgrund zahlreicher Anfragen wurde die Frist für die Teilnahme von den Initiatoren bis zum 29. August verlängert. Die Aktion wird von der Stiftung „Hotel Claims Alliance“ koordiniert und von einem internationalen Team aus Juristen und Wirtschaftsexperten für Wettbewerbsrecht unterstützt. Dank der Finanzierung durch spezialisierte Fonds ist die Teilnahme für die Hotels kostenlos. 

Die Hoteliers monieren zudem wettbewerbswidrige Klauseln, durch die über Jahre hinweg ein großer Schaden entstanden sei. Konkret geht es um sogenannte „Bestpreisklauseln“ (Pary Rate). Dabei verpflichtet Booking.com Beherbergungsbetriebe dazu, auf ihrer eigenen Website keine günstigeren Preise oder besseren Buchungsbedingungen anzubieten als auf der Plattform selbst. Das soll verhindern, dass Gäste direkt beim Hotel buchen. Aus diesem Grund haben einige EU-Länder Paritätsklauseln verboten.

Booking verzeichnet massive Gewinne
Hotelverbände aus 26 Ländern unterstützen inzwischen die Sammelklage. Booking.com sieht der Klage gelassen entgegen, einen Grund für einen Schadenersatz sehe die Plattform nicht.

Booking Holdings hat im zweiten Quartal dank eines starken internationalen Geschäfts deutliche Umsatzzuwächse verbucht. Die Verkaufserlöse kletterten um 16 Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar, wie der US-Online-Reiseanbieter mitteilte. Der bereinigte Gewinn (EPS) lag demnach bei 55,40 Dollar je Aktie.

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